Kuba will Guantánamo zurückhaben

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Unheilige Allianz Havanna-Washington: Kurz nachdem Barack Obama signalisiert hat, dass er Guantánamo schliessen will, schlägt das Castro-Regime in die gleiche Kerbe.

Die kubanische Regierung hat vor dem UNO-Menschenrechtsrat die Schliessung des US-Gefangenenlagers in Guantánamo im Osten der kubanischen Insel gefordert. Havanna sei „tief beunruhigt“ über die „unklare“ juristische Lage in dem Lager, sagte Kubas Aussenminister, Bruno Rodríguez Parrilla in Genf. Die USA sollen auch das vor 110 Jahren von Kuba gepachtete Gebiet an den Inselstaat zurückgeben, so Rodríguez Parrilla.

Angesichts des Hungerstreiks in Guantánamo hatte US-Präsident Barack Obama weitere Bemühungen zur Schliessung des Lagers versprochen. „Ich glaube weiterhin, dass wir Guantánamo schließen müssen“, sagte Obama am Dienstag in Washington.

Die USA benötigten Guantánamo nicht, um sich zu schützen, sagte Obama. „Es ist teuer, es ist ineffizient, es schadet unserem internationalen Ansehen.“ Der Präsident erklärte, erneut mit dem Kongress über eine Schliessung sprechen zu wollen. Das Gefangenenlager sei „nicht im Interesse der Amerikaner“.

Obama will Verlegung der Gefangenen beschleunigen

Ein Sprecher Obamas sagte am Mittwoch, der Präsident erwäge die Ernennung eines Sonderbeauftragten im US-Außenministerium, um die Verlegung der Gefangenen aus dem Lager voranzutreiben.

Seit Anfang Februar protestieren Guantánamo-Insassen mit einem Hungerstreik gegen die Haftbedingungen und die unbegrenzte Inhaftierung ohne Aussicht auf einen Prozess. Nach Militärangaben verweigern derzeit hundert der 166 Häftlinge die Nahrungsaufnahme. Mehr als 20 Gefangene werden demnach künstlich ernährt.