Juncker drängt zur Eile

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Euro-Gruppen-Chef und Jean-Claude Juncker hat bei der Griechenland-Rettung zur Eile gedrängt. Auch private Gläubiger müssten beteiligt werden, forderte er.

„Ich bin nicht der Meinung, dass wir zulassen sollten, dass die Entscheidungen bis in den September hinein verschoben werden“, sagte Jean-Claude Juncker dem Berliner „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe). Nach Informationen der Zeitung war zuvor aus deutschen Verhandlungskreisen verlautet, dass sich die Bundesregierung angesichts der offenen Fragen zur Beteiligung privater Gläubiger mit der endgültigen Zustimmung zu einem neuen Hilfspaket bis September Zeit lassen wolle.

Juncker stellte klar, dass auch private Gläubiger ihren Beitrag zum neuen Griechenland-Hilfspaket leisten sollen. „Es wird eine Beteiligung privater Gläubiger geben“, sagte der Euro-Gruppen-Chef der Zeitung. Es sei jedoch wichtig, dabei „gewisse rote Linien“ nicht zu überschreiten. So dürfe es bei einer Gläubigerbeteiligung nicht zu einem Kreditausfall und einer weiteren Absenkung der Bonität Griechenlands kommen. Die Banken müssten sich freiwillig beteiligen, sagte Juncker.

„Griechen bringen derzeit große Opfer“

Kritik übte der Chef der Euro-Gruppe an der deutschen Öffentlichkeit. „Ich finde es nicht gut, wie in Deutschland über die Griechen und Griechenland gesprochen wird“, sagte er dem Blatt. Niemand solle vergessen, dass die Griechen zur Zeit große Opfer brächten und auch weiterhin bringen müssten. Angesichts dieser Anstrengungen sei es nicht hilfreich, die Griechen auf „penetrante Art und Weise zu beleidigen“.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Freitag in Berlin Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy treffen, um die Griechenland-Problematik zu erörtern.