„Jetzt nicht einschüchtern lassen“

„Jetzt nicht einschüchtern lassen“
(Isabella Finzi)

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Nach dem brutalen Mord an einem Rentner haben sich am Donnerstagabend in Ettelbrück rund 500 Menschen zu einem Trauermarsch formiert. Wut und Angst geht in der Nordstadt um.

Gedrückte Stimmung, vereinzelt weinen Menschen. Am Donnerstagabend haben rund 500 Bewohner aus Ettelbrück und dem Umland sich zu einem Trauermarsch getroffen. Am Tatort bei der Gemeinde wurden Kerzen angezündet und Blumen niedergelegt. Reden wurden keine gehalten.

Die Wut und Angst war vor Ort aber zu spüren. Immer wieder ist vom Problemeck „Am Deich“ unweit der Deich-Halle die Rede. Dort treffen sich immer komische Gestalten, heißt es. Es gilt als ein dunkles Eck in Ettelbrück.

„Verschiedene Gruppen“

Yves (34) hat jahrelang in Ettelbrück gewohnt. „Ich bin aus reiner Solidarität hier. Ich kann die Angst der Menschen verstehen“, sagt er. Auch Yves spricht von Gruppen. Fons (73) ist Rentner: „Ich fühle mich seit Jahren unsicher hier. Hier trauen sich in der Nacht nur wenige Leute auf die Straßen,“ betont er.

Boris (33) und Melissa (26) wohnen ebenfalls in Ettelbrück. Sie haben ein Kind. Die junge Mutter spricht von einem unsicheren Gefühl. „Hier hängen nachts immer verschiedene Gruppen rum,“ erklärt sie. Boris will sich davon aber nicht einschüchtern lassen. „Das wäre jetzt das falsche Signal“, sagt er.

Privater Sicherheitsdienst

„Wir müssen der Familie des Opfers jetzt den Rücken stärken,“ betont Jean-Paul Schaaf. Er räumt ein, dass es in Ettelbrück ein Unsicherheitsgefühl gebe. „Im ganzen Land ist die Gewaltbereitschaft gestiegen. Hier muss sich was ändern“, betont er. Er spricht von einem privaten Sicherheitsdienst. Die könnten in Zukunft die schlimmen Ecken kontrollieren, meint er.