Ukraine-KriegRussland verkündet Einnahme von Bachmut, das es zuvor monatelang in Schutt und Asche legte

Ukraine-Krieg / Russland verkündet Einnahme von Bachmut, das es zuvor monatelang in Schutt und Asche legte
Bachmut von oben: Russlands Präsident Putin gratulierte zur „Befreiung“ der ukrainischen Stadt Foto: AFP/Maxar Technologies

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Die Ukraine hält noch einen „unbedeutenden Teil“ der völlig zerstörten Stadt. Selenskyj taucht derweil überraschend beim G7-Gipfel in Japan auf.

Während der G7-Gipfel der Ukraine weitere massive Unterstützung im Kampf gegen Russland zugesichert hat, bleibt das Schicksal der seit Monaten hart umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut unklar. Die Regierung in Kiew dementierte am Sonntag russische Angaben, die Stadt sei vollständig gefallen. 

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte russischen Truppen und der Söldnergruppe Wagner am Samstag zur Einnahme Bachmuts gratuliert. Am Sonntag waren dann Äußerungen Selenskyjs beim G7-Gipfel in Hiroshima zunächst als mögliches Eingeständnis der russischen Einnahme interpretiert worden. Es sei richtig, dass Russen „in Bachmut sind“, sagte Selenskyj dann nach Abschluss des G7-Gipfels am Nachmittag. Die Stadt sei aber „nicht von Russland besetzt“. Der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrsky, sagte am Nachmittag, seine Truppen würden noch „einen unbedeutenden Teil“ von Bachmut kontrollieren. Dies ändere aber nichts „an der Bedeutung seiner Verteidigung“. Ukrainische Truppen rückten weiter an den Flanken in den Vororten vor.

Absolut nichts ist mehr am Leben, alle Gebäude sind zerstört

Wolodymyr Selenskyj über Bachmut

Selenskyj zeigte sich tief bewegt über das Schicksal der ostukrainischen Stadt, die strategisch zwar keinen großen Stellenwert hat, aber einen hohen Symbolcharakter. Er verglich Bachmut mit dem 1945 durch eine Atombombe zerstörten Hiroshima. „Die Fotos von Hiroshima erinnern mich an Bachmut“, sagte er. „Absolut nichts ist mehr am Leben, alle Gebäude sind zerstört.“

Bidens Kampfjets

Selenskyj war am Samstag überraschend beim G7-Gipfel in der japanischen Stadt eingetroffen, nachdem US-Präsident Biden erstmals seine Bereitschaft signalisiert hatte, der Abgabe westlicher Kampfjets wie der in den USA hergestellten F-16 zuzustimmen. „Selenskyj hat mir versichert, dass sie diese nicht nutzen werden, um auf russisches Territorium vorzudringen“, sagte Biden am Sonntag nach einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef. Die Flugzeuge könnten aber „überall dort“ eingesetzt werden, „wo sich russische Truppen innerhalb der Ukraine und dem Gebiet befinden“.

Allerdings ist dies bisher noch eine eher hypothetische Frage. Vorerst geht es nämlich nur um die voraussichtlich Monate dauernde Ausbildung ukrainischer Piloten. Hierzu haben sich mehrere europäische Staaten in einer Kampfjet-Koalition bereit erklärt, darunter Großbritannien und die Niederlande. Konkrete Zusagen für eine F16-Lieferung gibt es noch nicht.

Die US-Regierung kündigte während des G7-Gipfels weitere Militärhilfe für die Ukraine im Wert von 375 Millionen Dollar (346 Millionen Euro) an. Laut Weißem Haus umfasst das Paket Munition für Himars-Mehrfachraketenwerfer, Artilleriegeschosse, Anti-Panzerlenkraketen, Wärmebild-Systeme und gepanzerte Fahrzeuge. „Wir werden nicht wanken“, sagte Biden. „Putin wird unsere Entschlossenheit nicht brechen.“

Als „unerschütterlich“ bezeichneten die G7-Staaten in ihrer Gipfelerklärung ihre humanitäre, finanzielle und auch militärische Unterstützung der Ukraine. Sie vereinbarten eine Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau, um bisherige Lücken zu schließen. Dabei soll auch der milliardenschwere Handel mit russischen Rohdiamanten „beschränkt“ werden.

Bei dem kurzfristigen G7-Besuch hatte Selenskyj Gelegenheit auch mit Vertretern aus Staaten zu sprechen, die sich im Ukraine-Konflikt nicht klar gegen Russland positioniert haben. Der als Gast eingeladene indische Regierungschef Narendra Modi, dessen Land weiter Öl und Rüstungsgüter aus Russland importiert, sagte Selenskyj: „Ich verstehe Ihren Schmerz und den Schmerz der ukrainischen Bürger sehr gut.“

Beobachter
22. Mai 2023 - 7.32

Die Ukraine sollte den Russen Bachmut schenken, das wäre billiger als es zu verteidigen und wieder aufbauen zu wollen.Und Klimaschonender!Wenn der Westen weiter Waffen, Flugzeuge, Raketen usw. liefert, wird wohl auch Kiev bald aussehen wie Bachmut und einst Hiroshima.