DeutschlandDebatte um Corona-Risiko bei Kölner Karnevalsfeiern

Deutschland / Debatte um Corona-Risiko bei Kölner Karnevalsfeiern
11.11.2021, Mainz, Rheinland-Pfalz: Menschen stehen zur Verlesung des närrischen Grundgesetzes auf dem Schillerplatz. Mitfeiern darf nur, wer vorab ein Ticket gekauft hat. Auf dem Schillerplatz gilt die 2G-Regel. Foto: Sebastian Gollnow/dpa Sebastian Gollnow/dpa

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Zahllose Kostümierte dicht an dicht – die Bilder vom Kölner Karnevalsauftakt haben angesichts hoher Corona-Inzidenzen eine heftige Debatte ausgelöst. Die Meinungen gehen dabei weit auseinander.

Nach den Karnevalsfeiern in Köln zum 11. November ist eine Debatte über das damit verbundene Infektionsrisiko entbrannt. Insbesondere Bilder und Videos des dicht bevölkerten Hotspots Zülpicher Straße haben in den sozialen Netzwerken zu kritischen Kommentaren geführt. Es sei unverantwortlich, trotz der hohen Corona-Inzidenzen derart eng beieinander zu feiern, lautet der Vorwurf. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte dem Sender RTL, die Bilder vom Karneval hätten ihn „gegraust“. Seine Erwartung: „Das werden wir in ein bis zwei Wochen bitter bezahlen.“

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) verteidigte die Feiern dagegen mit dem Hinweis, dass nur Geimpfte und Genesene zugelassen worden seien. Auch NRW-Gesundheitsminister Karl Laumann (CDU) stellte am Freitag klar: „Wir wollen den Karneval nicht verbieten.“ Der Unterschied zum Vorjahr sei, dass 85 Prozent der Menschen über 18 Jahren geimpft seien.

50.000 Menschen

Die Stadt Köln verwies darauf, dass über den ganzen Donnerstag hin in den abgesperrten Zonen der Altstadt und der Feiermeile Zülpicher Straße insgesamt schätzungsweise 50.000 Menschen zusammengekommen seien. Darin eingeschlossen seien die Außenbereiche und die Gastronomie in den Zonen, sagte ein Sprecher der Stadt. „Das ist ein Rheinenergiestadion“, erläuterte er mit Blick auf die Kapazität des Kölner Fußballstadions. „Im Rheinenergiestadion ist 2G, und wir hatten auch 2G.“

Der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn zog eine positive Bilanz. „Für die Kölner gehört der Karneval fest zum Leben und das Bedürfnis danach war groß“, sagte er. „Deshalb müssen wir einen Tag wie den 11. November so gut wie möglich organisieren, weil sonst Eskalationen drohen. Ich denke, das ist weitgehend gelungen.“

Der Kölner Gastronom Tobias Mintert kritisierte dagegen auf Facebook, die Stadt habe kein klares Konzept gehabt. Man hätte in Köln die Testkapazitäten noch einmal hochfahren sollen. „Am 10. und 11. November Tests für alle anbieten“, schlug Mintert vor. „Ob geimpft oder genesen, spielt da keine Rolle. Man hätte den Leuten, die ein negatives Testergebnis bekommen hätten, ein Plastikbändchen ans Handgelenk verplomben können. Mit diesem Bändchen wäre der Zugang zu allen Kneipen erlaubt und das Risiko erheblich reduziert worden.“

Kölner Exilant
13. November 2021 - 21.45

Der Präsident des Festkomites Kölner Karneval ist übrigens der Bestattungsunternehmer Christoph Kuckelkorn. Ganz mein Humor.

HTK
13. November 2021 - 9.09

"..Tests für alle anbieten“, schlug Mintert vor. „Ob geimpft oder genesen, spielt da keine Rolle. Man hätte den Leuten, die ein negatives Testergebnis bekommen hätten, ein Plastikbändchen ans Handgelenk verplomben können." ?? Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.Der Kampf gegen die Dummheit hat eben erst begonnen.Ein Test ist solange negativ bis man sich infiziert hat.Da nützt ein verplombtes Handgelenk nicht viel. Die Spaßgesellschaft bekommt die Rechnung.So oder so.

Leila
12. November 2021 - 21.39

Passt! Narren und Corona...