Im Inselstreit erleidet China eine Niederlage

Im Inselstreit erleidet China eine Niederlage
(Francis R. Malasig/dpa)

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Aufschüttungen von Riffen, Angriffe auf Fischerboote: Chinas aggressiver Auftritt im Südchinesischen Meer erhält vor dem Internationalen Gerichtshof einen Dämpfer.

Im Streit um das rohstoffreiche Südchinesische Meer hat ein internationales Schiedsgericht die weitreichenden Gebietsansprüche Chinas zurückgewiesen. Die Volksrepublik habe keine historischen Ansprüche in den Gewässern, urteilte der Ständige Schiedshof am Dienstag in Den Haag.

China hatte bereits erklärt, das Gericht sei nicht zuständig und will den Richterspruch ignorieren. Die Entscheidung könnte zu neuen Spannungen in der Region führen. Die Philippinen hatten das Gericht angerufen, um unter anderem die Ausbeutung von Bodenschätzen im Südchinesischen Meer durch die Volksrepublik zu verhindern.

Viele Interessen

Die Führung in Peking beansprucht weite Teile des Seegebiets für sich und hat mehrere Riffe zu künstlichen Inseln ausgebaut. Neben China und den Philippinen haben auch Vietnam, Taiwan, Brunei und Malaysia Ansprüche angemeldet. Unter dem Meer werden reiche Öl- und Gasvorkommen vermutet.

Außerdem ist es für den Fischfang wichtig. Die chinesischen Gebietsansprüche bereiten anderen Ländern auch Sorge, weil wichtige Schifffahrtsrouten durch das Südchinesische Meer verlaufen.

Es ist das erste internationale Urteil in dem Streitfall. China erkennt die Zuständigkeit des Schiedsgerichts nicht an und kündigte an, das Urteil zu ignorieren.