„Ich werde mich weiter einsetzen“

„Ich werde mich weiter einsetzen“
(AFP/Frederick Florin)

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Martin Schulz wird nicht mehr als EU-Parlamentspräsident antreten. Am Mittwoch hielt er seine Abschiedsrede.

„Dies ist heute die letzte Arbeitssitzung, die ich als Präsident des Parlaments leite“, so Martin Schulz am Mittwoch im Europäischen Parlament unter Applaus der Parlamentarier. Der deutsche Politiker hatte angekündigt, nicht mehr als EU-Parlamentspräsident anzutreten.

Sein Ziel bei seinem Amtsantritt vor fünf Jahren sei es gewesen, das Parlament „sichtbarer, hörbarer und einflussreicher zu machen“. Dies sei ihm gemeinsam mit dem Parlament gelungen. Er kritisierte in seinem Abschied auch die Spalter und die Ultranationalisten. Einige im Parlament buhten bei dieser Anmerkung, während andere applaudierten.

„Voller Demut danke ich Ihnen“

„Sie gefährden einer der größten zivilisatorischen Errungenschaften, die es auf unserem Kontinent je gegeben hat“. Er machte auch eine Anspielung auf seine Zukunft. So erklärte er, er werde sich gegen „diese Menschen“ stark machen, egal in welcher Position er sein werde. „Voller Demut danke ich Ihnen für unsere gemeinsame Arbeit in den fünf Jahren“, schloss er sein Statement ab.

Seine Zukunft wird sich wohl in der deutschen Politik abspielen. Er wird als Kanzlerkandidat der SPD gehandhabt und ihm werden bei den kommenden Parlamentswahlen in einigen Umfragen bessere Chancen eingerechnet als dem jetzigen Vizekanzler Sigmar Gabriel.

Polemik um den Diplom

Die Ankündigung seiner Rückkehr in die deutsche Politik hatte kurzzeitig auch eine Polemik ausgelöst. Ein Journalist des Handelsblatt griff seine fehlenden Diplome auf. Tatsächlich hat Schulz kein Abitur. Er brach die Schule ab, um eine Lehre als Buchhändler zu machen.

Weiterer wichtiger Diskussionspunkt, vor allem in den sozialen Medien: Sein ehemaliger Alkoholismus. Schulz ist allerdings schon lange trocken. Während einige dies als Zeichen seiner Stärke werten, kritisieren andere, dass er rückfällig werden könnte und somit eine schlechte Wahl als Kanzlerkandidat sei.