Hacker greifen Atomenergie-Agentur an

Hacker greifen Atomenergie-Agentur an
(dpa-Illustration)

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Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat einen Hackerangriff auf einen ihrer Server eingeräumt. Geheime Daten landeten frei zugänglich im Internet.

Die Kontaktdaten von mehr als 100 Experten, die für die IAEA arbeiteten, seien vor zwei Tagen im Internet verbreitet worden, teilte die Organisation am Dienstag mit. Eine Gruppe mit dem persischen Namen „Parastoo“ bekannte sich zu dem Datenklau. Die Hacker äußerten Kritik am israelischen „Nukleararsenal“ und riefen die betroffenen Experten zur Unterzeichnung einer Petition auf, in der eine Untersuchung des Atomwaffenprogramms Israels gefordert wird.

Zusammen mit den Daten hätten die Hacker am vergangenen Sonntag auch eine Drohung veröffentlicht, weitere sensible Informationen ins Netz zu stellen, sollten die Angriffe auf iranische Atomwissenschaftler weitergehen. In den vergangenen Jahren sind im Iran mehrere Wissenschaftler bei Anschlägen getötet worden. Die Führung in Teheran macht Israel und die USA dafür verantwortlich.

Schadensbegrenzung

Die IAEA bemühte sich um Schadensbegrenzung. Man bedauere den Vorfall zutiefst, teilte Sprecherin Gill Tudor in einer E-Mail mit. Der betroffene Server sei vor einiger Zeit ausgeschaltet worden. Bereits vor dem Hackerangriff hätten IAEA-Experten daran gearbeitet, mögliche Risiken zu beseitigen. Die Organisation unternehme alles Mögliche, um derartige Angriffe künftig zu verhindern, erklärte Tudor.

Wie in Wien verlautete, erweckt die Hacker-Attacke nicht den Anschein, im Auftrag einer Regierung erfolgt zu sein. „Dazu war sie zu tollpatschig“, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus mit dem Vorgang vertrauter Quelle.