Wanderwege bleiben zu – aber nicht alle

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MALMEDY - Nach dem verheerenden Feuer am Ostermontag bleibt ein Teil der Wanderwege im Hohen Venn geschlossen. Es fehlt das Geld für die notwendigen Reparaturen.

Schlechte Nachrichten für all jene, die in der beliebten Wandergegend eine Ausflug planten. Viele Wanderwege im Hohen Venn bleiben geschlossen – aber nicht nur wegen des rezenten Feuers.

Das Hohe Venn ist eine Hochfläche an der Grenze zwischen Deutschland und Belgien mit einer Ausdehnung von etwa 4.600 ha. Große Flächen sind als Hochmoor ausgebildet, wovon sich auch der Name ableitet: Venn, Fenn (niederl. Veen) für Moor. Mit 694 Metern über dem Meeresspiegel ist Botrange die höchste Erhebung im Hohen Venn und gleichzeitig der höchste Punkt in Belgien.
Das Hohe Venn gehört zum Naturpark Hohes Venn-Eifel. Das Umfeld ist geprägt von heckenumsäumten, hügeligen Wiesenlandschaften, Wäldern sowie verstreut liegenden Dörfern und Bauernhöfen. Die Häuser sind wetterseitig mit bis zum Boden reichenden Dächern versehen, haushohe Hecken bieten Schutz vor der Witterung. Als „Vennvorland“ wird das niedrigere Gebiet südöstlich von Aachen bezeichnet. (wikipedia.org)

Ein Großbrand hatte am Ostermontag einen großen Teil der Wälder vernichtet. Von den insgesamt 4.600 Hektar Naturreservoir wurden nach neuesten Angaben rund 1.300 Hektar zerstört. Der Forstdirektion in Malmedy fehlt derzeit das Geld für eine Instandsetzung. Außerdem waren die Holzstege nicht versichert, berichtete der belgische Sender BRF am Dienstag auf seiner Internetseite. Beim Feuer wurden 7,5 der 27 Kilometer Holzstege zerstört, so der BRF weiter. Um sie wieder herzustellen, benötige die Forstverwaltung eine halbe Million Euro.

4/5 des Venns sind zugänglich

Dennoch ist das Venn nicht komplett für Besucher gesperrt. Etliche Pfade sind nicht vom Feuer betroffen, betont eine Verantwortliche des Tourismusbüros der belgischen Ostkantone gegenüber Tageblatt.lu. Unter anderem folgende bei Wanderern sehr beliebte Wege seien weiterhin für die Besucher geöffnet:
* Ab Mont-Rigi: Lehrpfad „La Poleûr“, 4 km, wobei eine Schleife von 3 km ebenfalls für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer zugänglich ist.
* Ab Naturparkzentrum Botrange Lehrpfad „Neur-Lowé“, 5 km
* Ab Ternell kann das Venn auf allen befestigten Wegen, Teerwegen erkundet werden, nicht aber über die Holzstege und die Wanderwege die in die Naturschutzgebiet führen.
* Ab Baraque Michel: Wanderweg „Kreuz der Verlobten“, Wanderbeschilderung: grünes Rechteck.

Laut Forstamt in Malmedy sind die Fernwanderwege GR 573 (entlang der Hill) und 56 (Richtung Monschau) ebenfalls weiterhin begehbar.

Viele Wege sind ohnehin zu

Die Forstverwaltung sowie das Verkehrsamt der Ostkantone weisen ebenfalls darauf hin, dass bestimmte Gebiete des Hohen Venns im Frühjahr ohnehin nicht zugänglich sind. Die geschlossenen Wege werden durch eine rote Flagge gekennzeichnet.

Gründe für die Schließung der Wege gibt es mehrere: Im Frühjahr sei das frische Gras noch nicht ausgetrieben. Bei dem trockenen Gras reiche ein Funke, um einen Brand zu entfachen, so die Verantwortlichen des Naturparks zu Tageblatt.lu. Einige Venngebiete seien zum Schutz der Vögel zwischen dem 15. März bis 15. Juni gesperrt.
Sobald die roten Flaggen nicht mehr gehisst sind, blieben immerhin noch etwa 23,5 km Holzstege begehbar. Das Waldgebiet „Fagne des Deux Séries“, wo die Flammen wüteten, wird jedoch bis auf Weiteres nicht zugänglich sein.

Den Verantwortlichen des Naturparks zufolge könnte es länger dauern, bis das Wanderwegenetz im Hohen Venn wieder komplett hergestellt ist, meldete der BRF. Welche Konsequenzen der Großbrand auf den Tourismus in der Region haben wird, ist noch unklar. Jedes Jahr besuchen etwa 350.000 Menschen das Hohe Venn, darunter auch viele Luxemburger.