Weil sie bei Bauarbeiten an der US-Air-Base in Ramstein in ihre eigene Tasche gewirtschaftet haben sollen, müssen sich drei Ingenieure vor dem Landgericht Kaiserslautern verantworten. Den Männern im Alter von 63 bis 76 Jahren wird seit Montag unter anderem Betrug, Vorteilsnahme und Steuerhinterziehung zur Last gelegt.
Die Delikte sollen bei der Erweiterung des Militärflughafens in den Jahren 1998 bis 2004 begangen worden sein. Der Stützpunkt war damals wegen der Verlegung der Frankfurter Rhein-Main Air Base in die Pfalz ausgebaut worden. Nach anonymen Anzeigen wegen Korruption und Betrugs auf der Ramstein-Baustelle hatte die Staatsanwaltschaft gegen mehr als ein Dutzend Verdächtige ermittelt, darunter auch Mitarbeiter des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB).
Schaden von etwa 500.000 Euro
Der Staatsanwaltschaft zufolge liegt der Schaden, den die drei Angeklagten durch betrügerische Manipulationen bei einer Baugrubenvereisung und bei Erdbewegungen verursacht haben sollen, bei rund 500 000 Euro. Zudem geht es etwa um den Bau eines Kellerbunkers für das Privathaus eines Projektmanagers. Da geldwerte Vorteile nicht versteuert worden sein sollen, geht die Staatsanwaltschaft von Steuerhinterziehung bei einem Angeklagten in Höhe von rund 6000 Euro und bei einem anderen Angeklagten von rund 42 000 Euro aus.
Für den Prozess sind bis Dezember zunächst 18 Verhandlungstage angesetzt. Im Fall einer Verurteilung droht den Angeklagten eine mehrjährige Haftstrafe.
De Maart

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