Papst Franziskus lässt den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Amt. Er muss allerdings eine mehrmonatige Auszeit nehmen: Nach Informationen der „Bild“-Zeitung und der Nachrichtenagentur dpa soll sich Tebartz-van Elst in Absprache mit dem Vatikan für zwei oder drei Monate von den Amtsgeschäften in dem Bistum zurückziehen und dann möglicherweise zurückkehren. Ganz sicher scheint das allerdings noch nicht. Ein enger Vertrauter des Bischofs werde in der Zwischenzeit die Diözese leiten.
Laut „Bild“-Zeitung handelt es sich dabei um Wolfgang Rösch, den designierten Generalvikar des Bischofs und derzeitigen Stadtdekan in Wiesbaden. Diese Entscheidung wolle der Heilige Stuhl am Mittwoch in seinem mittäglichen Bulletin mitteilen, heißt es in dem Bericht.
Strafbefehl droht
Tebartz-van Elst steht seit Wochen wegen seiner Amtsführung und der mindestens 31 Millionen Euro teuren Bischofsresidenz auf dem Limburger Domberg in der Kritik. Außerdem droht ihm neben einem Strafbefehl wegen einer falschen eidesstattlichen Erklärung um einen Erste-Klasse-Flug nach Indien weiterer Ärger mit der Justiz. Die Staatsanwaltschaft Limburg prüft derzeit, ob sie nach Untreue-Anzeigen gegen den Oberhirten ein Ermittlungsverfahren einleiten wird.
Derzeit nimmt eine von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission die Kosten der Limburger Residenz unter die Lupe.
Schon seit langem brodelt es im Bistum Limburg. Bereits im März 2012 warf ein Kreis von Priestern Tebartz-van Elst einen autoritären Führungsstil vor. Im Sommer dieses Jahres reichte es dann auch der Basis: Mehr als 4000 Menschen unterzeichneten einen offenen Brief gegen die Amtsführung des Bischofs. Im Bistum Limburg, das sich auf Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz erstreckt, leben etwa 650 000 Katholiken.
De Maart

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