Mittwoch26. November 2025

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Gysi eröffnet Karl-Marx-Installation

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Treffen der "Roten" in Deutschlands ältester Stadt: Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken im Bundestag, ist Gastredner bei der Eröffnungsfeier zu einer Installation mit 500 Karl-Marx-Figuren des Konzeptkünstlers Ottmar Hörl vor der Porta Nigra in Trier.

Treffen der „Roten“ in Deutschlands ältester Stadt: Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken im Bundestag, ist Gastredner bei der Eröffnungsfeier zu einer Installation mit 500 Karl-Marx-Figuren des Konzeptkünstlers Ottmar Hörl am 5. Mai vor der Porta Nigra in Trier. Dieses bislang gut gehütete Geheimnis lüftete Hörls Agent Christoph Maisenbacher im Beisein des Künstlers während einer Pressekonferenz am Mittwoch in Trier.

Die Kunstaktion mit den ein Meter großen Vinyl-Marx-Modellen in vier verschiedenen Rot-Tönen wird anlässlich des 195. Geburtstags von Karl Marx am 5. Mai für drei Wochen rund um Triers Wahrzeichen unter freiem Himmel zu sehen sein. „Ich hätte auch Frau Wagenknecht sehr gerne als Rednerin genommen. Sie ist eine sehr intelligente Frau“, sagte Ottmar Hörl unter Verweis auf die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. „Gregor Gysi ist auch eine gute Wahl, denn er hat zu Marx etwas Glaubwürdiges gesagt. Zudem kommt er aus einem Land, dem man unterstellen kann, dass sich die Menschen mehr mit Marx auseinandergesetzt haben als wir.“

„Marx war Sozialreformer“

Hörl selbst hat sich zweifelsohne ebenfalls intensiv mit Karl Marx beschäftigt. „Karl Marx hätte ich auch ohne Anlass künstlerisch aufgegriffen. Ich war Berufs-Revolutionär seit meinem 17. Lebensjahr“, sagte der Künstler. Noch heute empfinde er es als ungerecht, dass Marx‘ Ideen verkannt beziehungsweise von anderen missbraucht worden seien. „Marx war kein Ideologe. Er war Sozialreformer, der sehr moderne Konzeptionen geschaffen hat, die prinzipiell positiv sind.“

Als politisch motivierter Künstler lege er Wert darauf, mit seinem Werk im öffentlichen Raum der Gesellschaft etwas mitzuteilen, sie weiterzuentwickeln und zu verbessern, betonte Hörl. Auch die Marx-Figur trage „eine Art Botschaftsgedanken“, sei „Impulsgeber“. Und so wünscht sich der Professor und Präsident der Akademie der bildenden Künste Nürnberg, der seit vielen Jahren mit seinen seriellen Freiluft-Installationen bundesweit für Aufmerksamkeit sorgt, für die Kunstaktion in Trier: „Der Impuls, der von diesen Figuren ausgeht, soll zu einer Auseinandersetzung mit Karl Marx führen.“