Grüne wollen Nachtflugverbot

Grüne wollen Nachtflugverbot
(dpa-Archiv)

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Der bereits defizitäre Flughafen Hahn könnte noch weiter in Schieflage geraten. Die Grünen fordern nämlich ein totales Nachtflugverbot für den Hunsrück-Airport.

Die Grünen stehen mit ihrer Haltung im Widerspruch zum Regierungspartner SPD, der die Frachtkapzitäten ausbauen möchte.

Die rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner kritisiert den Umgang der Grünen mit dem Hunsrück-Airport Hahn. „Bauchschmerzen bereitet mir die Haltung der Grünen zum Flughafen“, sagte sie in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. „Bei ihrem Bundesparteitag haben sie sich für ein deutschlandweites Nachtflugverbot ausgesprochen, also auch am Hahn. Hier gilt aber die 24-Stunden-Genehmigung, an der will ich nicht rütteln, da sie eine große Chance für den Hunsrück-Flughafen ist, um mehr Fluggeschäft zu bekommen.“ Das wäre vor allem dann der Fall, wenn das Bundesverwaltungsgericht im März entscheiden würde, dass das vorläufige Nachtflugverbot in Frankfurt von Dauer wäre.

Nachtruhe für Hahn-Anwohner

Die Grünen in Rheinland-Pfalz pochen auf die Nachtruhe der Hahn-Anwohner. Hier zeichnen sich Konfliktlinien im rot-grünen Regierungsbündnis ab.
Während die SPD einem Ausbau des defizitären Flughafens für mehr Frachtflüge aufgeschlossen gegenübersteht, wollen die Grünen erst die Konzepte eines künftigen Investors sehen.

Die CDU-Chefin forderte die Landesregierung auf, sich endlich dafür einsetzen, andere große Passagierfluggesellschaften für den Hunsrück zu gewinnen, um die starke Abhängigkeit vom Quasimonopolisten Ryanair zu verringern. „Ich glaube nicht, dass Ryanair explizit heimatliche Gefühle für den Hahn hegt und ein Herz für den Hunsrück hat. Es geht der Airline ums Geschäft, das muss uns klar sein, das ist auch erst einmal gar nicht zu kritisieren.“

Ryanair könnte wegziehen

Der Billigflieger schaue sich auch stets in anderen Regionen um. „Finanzen und Infrastruktur spielen für die Iren eine ganz große Rolle. Wenn sie damit unzufrieden sind, können sie ganz schnell aus dem Hunsrück verschwinden“.

Die CDU möchte neue Billigflieger nach Hahn locken, um der dauernden Drohung von Ryanair, ihre Aktivitäten nach Köln/Bonn auszulagern, entgegenzuwirken.