Donnerstag27. November 2025

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Flugplatz Föhren bei dichtem Nebel schließen

Flugplatz Föhren bei dichtem Nebel schließen

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Mitte Januar sterben bei einem Flugzeugabsturz in dichtem Nebel vier Menschen. Das muss Konsequenzen haben, meint jetzt die Gemeinde Hetzerath. Und fordert, den Flugplatz Föhren künftig bei schlechter Sicht zu schließen.

Gut drei Wochen nach einem Flugzeugabsturz mit vier Toten in der Eifel fordert die Gemeinde Hetzerath, den Flugplatz Föhren bei dichtem Nebel zu schließen. Nur so könne verhindert werden, dass Piloten sich über Flugregeln hinweg setzten und auch bei schlechten Sichtverhältnissen den Flugplatz anflögen, sagte der Ortsbürgermeister von Hetzerath, Werner Monzel, am Mittwoch und bestätigte einen Bericht des SWR.

Am 12. Januar war in der Nähe von Hetzerath (Kreis Bernkastel-Wittlich) ein Geschäftsflugzeug in dichtem Nebel abgestürzt. Neben den beiden Piloten wurden ein 61-jähriger Geschäftsmann und seine 60-jährige Frau getötet.

Eine Frage der Sicht

Der Flugplatz Föhren nördlich von Trier darf nach Angaben der Deutschen Flugsicherung im hessischen Langen nur bei einer Sichtweite von 1,5 Kilometern angesteuert werden. Zum Zeitpunkt des Unglücks lag die Sicht jedoch laut Flugplatz Föhren bei rund 100 Metern. „Wenn der Flugplatz geschlossen wird, kommen Piloten gar nicht in Verlegenheit, ihre Flugfähigkeit auszutesten“, sagte Monzel. Die Einwohner in Hetzerath sorgten sich schon seit längerem „über die Nichteinhaltung von Flugregeln“. Der Ort mit rund 2200 Einwohnern liegt in der Einflugschneise des etwa drei Kilometer entfernten Föhrener Flugplatzes.

Es gebe genug andere Flughäfen in der Umgebung, die auch per Instrumentenflug angeflogen werden könnten, etwa Luxemburg, der Hahn oder Saarbrücken, sagte Monzel. In einer am Dienstagabend im Gemeinderat verabschiedeten Resolution forderte Hetzerath zudem den Abzug der Düsenflugzeuge, die noch in Föhren stationiert sind. Sie flögen wegen ihrer „Schwerfälligkeit“ immer sehr dicht über Hetzerath.

Zudem sollten Beschwerden von Anwohnern beim Flugplatz und der Flugaufsicht künftig nicht mehr unbeantwortet bleiben, hieß es in der Resolution. Diese werde der Flugplatz-Gesellschaft sowie dem Landesbetrieb Mobilität als rheinland-pfälzische Luftfahrt- und Luftsicherheitsbehörde am Hahn übergeben, sagte Monzel. Am Flugplatz Föhren werden pro Jahr rund 22 000 Starts und Landungen gezählt, hieß es.