Dienstag11. November 2025

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Der Ring schreibt schwarze Zahlen

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Das Wetter passte zur Stimmung - bei Sonnenschein zogen die Ring-Sanierer ein Jahr nach Einleitung des Insolvenzverfahrens ein positives Zwischenfazit. Baustellen gibt es gleichwohl noch einige.

Der krisengeschüttelte Nürburgring dürfte in diesem Jahr ein positives Betriebsergebnis einfahren. Für die im Herbst 2012 gegründete Ring-Betriebsgesellschaft sei 2013 mit einem Umsatz von 55 bis 60 Millionen Euro zu rechnen, sagte Sachwalter Jens Lieser am Donnerstag in Nürburg. „Wir werden keine Verluste machen.“

Die Sanierer zeigten sich ein Jahr nach Einleitung des Insolvenzverfahrens der Nürburgring GmbH zufrieden. Die ehemaligen Pächter spielten heute am Ring de facto keine Rolle mehr, sagte Lieser. „Wir haben dadurch eine Befriedung erreicht.“ Die Resonanz möglicher Käufer sei gut. Wie viele es sind, sagten die Sanierer nicht. Es gebe aber keinen, der den Ring für die Öffentlichkeit schließen und eine Privatrennstrecke daraus machen wolle.

Verhandlungen beginnen Ende des Jahres

Konkrete Verkaufsverhandlungen dürften im November oder Dezember dieses Jahres beginnen, sagte Lieser. Im ersten Quartal 2014 sei mit dem Abschluss zu rechnen. Wichtig ist laut Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt, dass ein Käufer relativ sicher sein könne, mögliche Beihilferückforderungen der EU nicht zahlen zu müssen. Das habe EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia in einem Brief signalisiert – sofern der Verkaufsprozess nach EU-Vorgaben verlaufe.

Auch die Achterbahn Ringracer, der seit Jahren eine Betriebsgenehmigung fehlt, werde bald fahren, hoffte Schmidt. Der zuständigen Kreisverwaltung Ahrweiler liege mittlerweile ein Abschlussbericht des TÜV Süd vor. Dieser komme zu dem Ergebnis, dass einem Betrieb nichts mehr im Wege stehe. Es sei wie gefordert auch ein neues Evakuierungskonzept erstellt worden. Unbemannte Testfahren hätten gezeigt, dass die Bahn funktioniere. „Wir hoffen, dass wir bald die Betriebsgenehmigung bekommen.“

Es wurde nachgebessert

Auch an anderen Stellen des millionenteuren Ring-Freizeitparks, der mangels Besucher die Krise herbeigeführt hatte, sei nachgebessert worden. Die Kartbahn etwa sei wegen Problemen mit Abgaswerten auf Elektro-Karts umgestellt worden. Im Erlebnisdorf „Grüne Hölle“ seien Baumängel und Schimmelpilz entfernt worden. Die Kosten von mehr als einer Million Euro für die Arbeiten in der „Grünen Hölle“ habe der österreichische Unternehmer, der das Dorf gebaut habe, übernommen.

Trotz Insolvenz seien keine großen Veranstaltungen wie etwa Rock am Ring oder der ADAC Truck Grand Prix abgesagt worden, sagte Schmidt. Die ADAC-Großveranstaltungen seien auch 2014 so gut wie sicher. Der Automobilclub behalte sich zwar einen Ausstieg vor, wenn ihm der künftige Betreiber nicht passe. „Davon gehen wir aber nicht aus.“

Auch an weitere Formel-1-Rennen in der Eifel glaubt er – ungeachtet der Anklage gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. «Interne Themen der Formel 1 sind von uns nicht zu bewerten», sagte Schmidt. „Ich bin mir aber sicher, dass so etwas wie die Formel 1 nicht mit einer Person stirbt oder lebt.“ Insofern sollte die Anklage gegen Ecclestone keine Konsequenzen für die Zukunft haben, wenn 2015 der Ring turnusmäßig wieder als deutscher Formel-1-Austragungsort dran sei.