Auf High-Heels gegen Zwangs-Prostitution

Auf High-Heels gegen Zwangs-Prostitution
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Auf High-Heels sind rund 200 Frauen durch die Innenstadt von Saarbrücken gelaufen und haben gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel demonstriert.

Die Aktion gegen Zwangsprostitution in Saarbrücken am Samstag sei „absolut friedlich“ verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Unter dem Motto „Laufen für Frauen, die nicht weglaufen können“ wollten die Teilnehmerinnen darauf aufmerksam machen, dass weltweit rund 30 Millionen Menschen in Sklaverei leben, „in Europa überwiegend mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung“. Das teilten die Veranstalter mit.

Der Lauf wurde von Männern begleitet, die Informationen an Passanten verteilten. Es beteiligten sich Frauen aus Saarbrücken, Merzig (Kreis Merzig-Wadern) und auch Kaiserslautern an der Aktion, wie Sprecherin Christina Biehl sagte.

Kein käuflicher Sex ohne Kondom

Im Saarland arbeiten Schätzungen der Polizei derzeit 1200 bis 1500 Prostituierte, hauptsächlich aus Rumänien und anderen Ländern Osteuropas. Viele Freier kommen über die Grenze aus Frankreich. Die Landesregierung hat deshalb vergangene Woche ein „Maßnahmenpaket gegen die Prostitution“ beschlossen, das unter anderem auf Sperrbezirke und eine Kondompflicht setzt.

Von der Polizei kam Kritik. Die Prostitution werde auf diese Weise lediglich aus dem Straßenbild in Wohnungen verdrängt, sagte Ewald Dörr, bei der Saar-Polizei zuständig für die Abwehr von Menschenhandel und Schleusungskriminalität. Die Kondompflicht sei nicht zu kontrollieren, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen SonntagsZeitung“. Das neue Gesetz sieht Strafen bis zu 5000 Euro vor, wenn Freier oder Prosituierte kein Kondom benutzen.