Seit Anfang Juni flößen täglich zwischen 100 bis 500 Millionen Euro aus den Banken ab, sagte ein hoher Angestellter einer griechischen Privatbank der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. Hält die Kapitalflucht in dem Tempo an, könnte die Summe im Juni deutlich über den 5 Milliarden Euro liegen, die Griechen im Mai ins Ausland geschickt oder in Safes deponiert hatten. „Wir verbluten langsam. Wir brauchen dringend eine handlungsfähige Regierung“, sagte der Banker.
Nach offiziellen Angaben sind seit Ausbruch der Krise im Jahr 2009 rund 80 Milliarden Euro aus den Banken abgezogen worden. Lange Warteschlangen vor den Instituten wie bei einem klassischen „Bank-Run“ gibt es aber nicht. Das griechische Banksystem erhielt vergangene Woche eine dringend notwendige Finanzspritze in Höhe von 18 Milliarden Euro. Diese Gelder hatte der Staat als Teil des 130 Milliarden Euro schweren zweiten Rettungspakets für Griechenland bekommen.
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