Foxy Knoxy soll lebenslang hinter Gitter

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Die Staatsanwaltschaft im Berufungsprozess in Perugia fordert eine Erhöhung der Strafe für Amanda Knox. Auch eine Freundin des Opfers findet, Foxy Knoxy freizulassen sei "eine verrückte Idee".

Würde es im Berufungsprozess gegen die US-Austauschstudentin Amanda Knox nach der Staatsanwaltschaft gehen, müsste die 24-Jährige lebenslang hinter Gitter: Im Berufungsprozess hat die Staatsanwältin Manuela Comodi eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Die Strafe – derzeit 26 Jahre – solle erhöht werden, erklärte sie in ihrem Schlussplädoyer vor dem Gericht in Perugia. Dasselbe Strafmaß forderte sie für Knox‘ Mitangeklagten und Ex-Freund Raffaele Sollecito, der zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

Die Verteidigung zweifelt aber immer noch, besonders an den DNA-Spuren, die auf einem Messer und an der Leiche von Meredith Kercher gefunden wurden. Während des Berufungsverfahrens sagten zwei unabhängige Gutachter aus, die DNA-Spuren könnten nicht zweifelsfrei mit den Angeklagten in Verbindung gebracht werden. Sie kritisierten schwere Fehler bei der Beweisaufnahme durch die Polizei.

DNA-Spuren sind nicht eindeutig

Inzwischen äußerte sich eine ehemalige Freundin des Opfers in der britischen Zeitung „The Sun“ zum Fall. Natalie Hayward hofft, Amanda Knox müsse noch lange in Haft bleiben. Eine Freilassung wäre für die 25-Jährige fürchterlich: „Nach allem, was wir wissen, wäre es verrückt, wahnsinnig. Ich kann nur hoffen, dass es nicht passiert.“

Auch die Anklage versuchte im Berufungsprozess zwei Tage lang, das Gericht von der Schuld der Angeklagten zu überzeugen. Sie verwiesen auf Zeugenaussagen, genetisches Material und Mobilfunkdaten. Ein genaues Motiv für die Tat ergab sich allerdings nicht.

Heilige und Teufelin in einer Person

Carlo Pacelli, der Anwalt der Zivilklage, hat am Montag seinerseits Amanda Knox eine Teufelin genannt. Zu Beginn der Untersuchung hatte die Amerikanerin den Kongolesen Diya „Patrick“ Lumumba – in dessen Bar in Perugia sie gelegentlich gearbeitet hatte – beschuldigt, Kercher ermordet zu haben. Lumumba kam daraufhin zwei Wochen in Haft, wurde aber später wieder freigelassen. Pacelli sagte, in Knox existierten zwei Seelen nebeneinander. „Beides, eine (Heilige) und eine dämonische, satanische, diabolische Teufelin“ hätten sie in der Mordnacht angetrieben, sagte der Anwalt.

Knox und Sollecito waren im ersten Prozess 2007 wegen Mordes an der britischen Studentin Meredith Kercher schuldig gesprochen worden. Kercher wurde erstochen in der Wohnung aufgefunden, die sie mit Knox teilte. In der kommenden Woche werden ein Anwalt der Familie Kerchers und die Verteidigung ihre Schlussplädoyers halten. Es wird erwartet, dass auch Knox sich bald äußert.