Finnlands neuer Präsident nach klarem Sieg

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(dpa)

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Der Konservative Sauli Niinistö hat die Präsidentschaftswahl in Finnland wie erwartet klar gewonnen. Bei den Wählern punktet der Ex-Minister auch durch Familiäres.

Diesen Wahlsieg hat eigentlich seit einem Jahr niemand in Helsinki angezweifelt. Finnlands künftiger Präsident Sauli Niinistö lag bei den Umfragen stets so haushoch und unangefochten vorn, dass auch für die Stichwahl gegen den Grünen Pekka Haavisto am Sonntag immer nur die Höhe des Sieges unsicher schien.

„Ich werde als Präsident nicht wacklig sein“, sagte der Konservative im Wahlkampf immer wieder und kündigte eine kräftige Einflussnahme auf die konkrete Politik an. Dabei beruht die Popularität des studierten Juristen, Ex-Justiz- sowie Finanzministers zeitweiligen Bankchefs und Parlamentspräsidenten auch gerade darauf, dass er sich seit langem schon aus dem politischen Alltagsgeschäft herausgehalten hat. Stattdessen übernahm er 2009 die Präsidentschaft in Finnlands Fußballverband.

Schicksalschläge

Bleibende Sympathiewerte haben Niinistö nicht zuletzt familiäre Schicksalsschläge gebracht. 1995 starb seine Frau Marja-Leena bei einem Verkehrsunfall, Niinistö wurde alleinerziehender Vater zweier Söhne. 2004 überlebte er als Thailand-Urlauber mit den Jungen die Tsunami-Katastrophe nur knapp: Mit einem Sohn klammerte er sich an einen Straßenmast, der zweite konnte auf ein Hoteldach flüchten.

Starken Anteil nahm die Öffentlichkeit dann auch an mehreren Anläufen Niinistös zu einer neuen Ehe. 2006 verlor er die Direktwahl zur Präsidentschaft überraschend knapp gegen die Amtsinhaberin Tarja Halonen (68) von den Sozialdemokraten. Drei Jahre später heiratete Niinistö die 29 Jahre jüngere Pressechefin seiner konservativen Partei, Jenni Haukio. Das Paar teilt neben der Parteizugehörigkeit auch literarische Ambitionen. Finnlands künftige First Lady hat nebenberuflich drei Gedichtsammlungen veröffentlicht und ihr Ehemann einige belletristische Texte.

Im Wahlkampf hat sich Niinistö als uneingeschränkter Anhänger der finnischen EU-Mitgliedschaft und des Euro präsentiert. Sein früheres Eintreten für einen Beitritt zur Nato rückte er in den Hintergrund. Den nur noch begrenzten Einfluss des Staatsoberhauptes auf Finnlands Außenpolitik will er recht offensiv ausschöpfen.