Europäer bleiben reiselustig

Europäer bleiben reiselustig

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

72 Prozent der EU-Bürger haben 2011 eine Reise unternommen und über 73 Prozent planen auch 2012 entweder Kurzreisen oder längere Urlaubsaufenthalte - trotz der Krise.

Am Montag wurden die Resultate einer Eurobarometer-Umfrage über die Einstellung der Europäer zum Reisen veröffentlicht. Sie zeigt unter anderem, dass 2011 mehr Menschen ihren Urlaub in Europa verbracht haben. Der für Industrie und Unternehmertum zuständige Kommissionsvizepräsident Antonio Tajani erklärte in diesem Zusammenhang: „Der europäische Tourismus schnitt 2011 gut ab, er verzeichnete sogar steigende Zahlen. Unsere Daten bestätigen, dass es mit der Branche 2012 weiter bergauf gehen wird. Reisen und Tourismus tragen somit ganz wesentlich zur wirtschaftlichen Erholung Europas bei.“ 45 Prozent der EU-Bürger, die 2011 nicht verreisten, gaben als Ursache Geldprobleme an. In Luxemburg waren es immerhin 30 Prozent.

Die Mehrheit der EU-Bürger organisiert ihren Urlaub in Eigenregie. 53 Prozent der Europäer buchten ihren Urlaub über das Internet. 49 Prozent der Befragten gaben an, ihr Hotel, den Transport usw. getrennt voneinander zu organisieren. Trotzdem spielen Empfehlungen von Familienangehörigen und Freunden bei der Wahl der Reiseziele eine wichtige Rolle. So waren mündliche Empfehlungen für 52 Prozent der EU-Touristen von Bedeutung. Die Ratschläge von Internet-Websites wurden indes nur von 40 Prozent befolgt.

Das Auto oder das Motorrad

78 Prozent der Reisenden bevorzugten 2011 Auto und Motorrad als Verkehrsmittel. 2010 waren es nur 44 Prozent. Allerdings wurde 2011 im Vergleich mit 2010 auch ein leichter Anstieg bei den Flugreisen (46 Prozent gegenüber 39 Prozent) verzeichnet.

Für die Übernachtungen wurden in 54 Prozent der Fälle Hotels oder Mietunterkünfte gewählt. 64 Prozent der luxemburgischen Touristen gaben einer Herberge oder einem Hotel den Vorzug. Urlaub bei Fremden oder Freunden sind eher die Ausnahme. Eurostat zufolge erzielte die europäische Beherbergungsbranche in der EU-27 2011 einen neuen Rekord. Die Zahl der Hotel-Übernachtungen von ausländischen Touristen stieg um mehr als 7 Prozent, die von Inländern um 1,2 Prozent. Die größten Zuwächse bei den Hotelübernachtungen ausländischer Gäste wurden in Spanien (+14,7 Prozent) und Italien (+3,9 Prozent) registriert.

Urlaub im Inland

Den stärksten Anstieg von Hotelübernachtungen von Gebietsansässigen verzeichneten dagegen Litauen (+20,6 Prozent), Bulgarien (+15,0 Prozent) und Rumänien (+13,4 Prozent). Luxemburger verlassen zu 98 Prozent ihr Heimatland, um Urlaub zu machen. In 80 Prozent der Fälle lag das Reiseziel innerhalb der EU.

Die Studie ergab auch, dass Ruhe und Erholung mit 48 Prozent der Hauptgrund der Reise darstellen, vor „Sonne und Strand“ und „Besuche von Verwandten und Freunden“ (28 Prozent). Landschaft und der Service spielen für die Hälfte der EU-Bürger eine wichtige Rolle. Über 90 Prozent der Befragten waren letztes Jahr mit ihrem Reiseziel und mit der Qualität der Unterkunft zufrieden.

Viele planen eine Reise

Die Erhebung ergab, dass die Reiselust der Europäer 2012 ungebremst ist. So gaben 73 Prozent der Befragten an, trotz der Krise auf ihren Urlaub nicht verzichten zu wollen. 41 Prozent haben eher längere Reisen (zwischen vier und dreizehn Übernachtungen) geplant, 27 Prozent planen einen Kurztrip. Als Reiseziel soll dabei meistens erneut das eigene Land (52 Prozent) oder ein anderes EU-Land (37 Prozent) gewählt werden. Die beliebtesten Reiseziele sind 2012 Spanien (10 Prozent), Italien (7 Prozent), Frankreich (6 Prozent), Griechenland (4 Prozent) sowie Österreich, das Vereinigte Königreich und Deutschland (3 Prozent).