Es reicht mit „Schnaps und Frauen“-Spruch

Es reicht mit „Schnaps und Frauen“-Spruch
(AFP/Bernd von Jutrczenka)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat sich über die heftige Empörung nach seinem "Schnaps und Frauen"-Spruch beklagt.

Die Affäre sei eskaliert, sagte er der niederländischen Tageszeitung „De Volkskrant“ (Montag). „Inzwischen sieht es so aus, als hätte ich ein Kriegsverbrechen begangen.“ Die Empörung lenke auch von echten Problemen ab – wie von der neuen drohenden Krise in Griechenland, sagte der niederländische Finanzminister.

Dijsselbloem hatte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit Blick auf europäische Finanzhilfen für Krisenländer gesagt: „Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um Ihre Unterstützung bitten.“ Unter anderem im Europaparlament hatte dies Empörung ausgelöst. Dijsselbloem will am 27. April darüber mit dem Parlament reden.

Mandat noch bis 2018

Inhaltlich verteidigte er die Äußerung, doch die Formulierung sei unglücklich. Möglicherweise sei er zum Zeitpunkt des Interviews übermüdet gewesen, sagte er nun der „Volkskrant“. Das Interview hatte drei Tage nach der niederländischen Parlamentswahl am 15. März stattgefunden.

Erst am vergangenen Freitag hatte sich der Niederländer für Äußerungen entschuldigt. Dabei bedauerte er seine Wortwahl.

Sein Mandat als Eurogruppen-Chef läuft noch bis Anfang 2018. Es könnte früher enden, wenn Dijsselbloem wegen der Wahlniederlage seiner Sozialdemokraten in den Niederlanden den Posten als Finanzminister verliert. Er amtiert nur noch geschäftsführend.