Ein Papiertiger namens IAO

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Eigentlich müssten in den Unternehmen der Welt längst gleich gute Arbeitsbedingungen herrschen, Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft der Vergangenheit angehören. Schließlich arbeitet die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) seit ihrem Bestehen 1919 an Normen für eben diese Arbeitswelt. Ihre Mitglieder, und das sind immerhin 187 Länder, verpflichten sich, diese Minimalstandards zu übernehmen, vorausgesetzt, sie ratifizieren die Konventionen. Was nicht immer der Fall ist, Beispiel USA.

lmontebrusco@tageblatt.lu

Dennoch lieferten die letzten Jahre immer wieder Meldungen brutale Beweise dafür, wie sich Unternehmen einen Dreck scheren um minimalste Regeln von Gesundheitsschutz für ihre Beschäftigten. Noch gut in Erinnerung sind die Bilder eingestürzter Textilfabriken, die Tausende Opfer unter sich begruben, oder die Reportagen aus abbruchreifen Werken, in denen Menschen ohne Schutzkleidung mit giftigen Chemikalien Stoffe färben, die dann als Billigware in unseren Läden landen. Dabei ist auch ein Land wie Bangladesch IAO-Mitglied. Doch es muss nicht immer Asien sein. In der EU arbeiten Facharbeiter, ohne einen Cent zu sehen. Geld bekommen sie später bei der Abreise in ihre Heimat. Der Großteil geht jedoch an den Staat. Die Arbeitssklaven kommen aus Nordkorea, die Arbeit erledigen sie in polnischen Werften. Nordkorea ist nicht IAO-Mitglied, das EU-Land Polen schon. (Siehe auch S. 3)