Ein Flyer sorgt für Aufregung

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Ein Flyer in der Grundschule von Bous sorgt für Ärger. Eine Grundschullehrerin soll ohne Erlaubnis Werbung für einen außerschulischen Religionsunterricht gemacht haben.

„Ab Herbst 2017 gibt es keinen Religionsunterricht mehr in den Schulen. Die Kinder sollen trotzdem die Gelegenheit haben, das Wort Gottes kennenzulernen“, so ein Flyer der katholischen Kirche. Die Werbung für einen außerschulischen Religionsunterricht soll eine Grundschullehrerin während einer regulären Stunde an ihre Schüler verteilt haben.

Die luxemburgische Allianz von Humanisten, Atheisten und Agnostiker (AHA) wollte vom Bildungsminister Claude Meisch weitere Informationen haben. Dieser antwortete der Organisation, dass er von diesem Flyer wisse, doch noch keine Genehmigung für eine Verteilung erteilt habe.

Bürgermeister weiß von nichts

Sollte diese erteilt werden, würde es nur Religionslehrern erlaubt sein, den Flyer im Religionsunterricht zu verteilen. Normale Grundschullehrer würde „keinesfalls“ die Erlaubnis bekommen, den Schülern die Flyer auszuhändigen.

„In Bous scheint es demnach Missstände zu geben, die sich hoffentlich in anderen Gemeinden nicht wiederholen werden“, so die AHA. Jospeh Johanns, der Bürgermeister von Bous, erklärte dem Tageblatt gegenüber, dass er nichts über eine Flyer-Verteilung in der Grundschule seiner Gemeinde wisse.

„Vie et société“

Daniel Graul, der Pfarrer der auf dem Flyer als Kontaktperson aufgeführt wird, gibt sich ahnungslos. Will der Sache aber auf den Grund gehen. „Bis ich mehr weiß, will ich nichts dazu sagen“, so Graul auf Nachfrage des Tageblatts.

Der Religionsunterricht wird in Luxemburg bei der nächsten „Rentrée“ abgeschafft. Die Abschaffung des Unterrichts hatte für viel Aufregung gesorgt, sei es bei den Religionslehrern, der katholischen Kirche oder auch bei der größten Oppositionspartei CSV. Er wird durch den einheitlichen Werte-Unterricht, dem Kurs „Vie et société“ ersetzt.