EHEC: Kein Grund zur Panik

EHEC: Kein Grund zur Panik
(dpa)

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Während in Deutschland fieberhaft nach den Ursachen einer gefährliche Darminfektion gesucht wird, wird in Luxemburg beruhigt: Es gebe keinen Grund zur Panik.

„Die Erkrankung, die durch den EHEC Bakterium hervorgerufen wird, ist an sich nicht anormal. Immer wieder bestätigen Laboranalysen, dass Durchfallerkrankungen im Zusammenhang mit EHEC auch hier zu lande auftreten“, so Dr. Pierre Weicherding, Leiter des Lebensmittelkontrollamtes in Luxemburg. Was anormal sei, sind die Zahl der erkrankten Menschen und die Schwere der Symptome. Deshalb sei es sehr wichtig herauszufinden, wie sich der EHEC-Erreger so schnell ausbreiten könnte, betont der Mediziner.

Wissenschaftler in Deutschland fahnden unterdessen fieberhaft nach der Herkunft des Lebensgefährlichen Darmkeims EHEC, mit dem sich zahlreiche Menschen angesteckt haben. Dazu würden unter anderem die Kranken befragt, um festzustellen, ob der Erreger möglicherweise aus der gleichen Quelle stamme. Neben ungewaschenem Obst und Gemüse kämen auch rohes Fleisch oder Rohmilch infrage.

Rohes Gemüse unter Verdacht

Das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) sieht Hinweise dafür, dass sich die Keime über rohes, ungewaschenes Gemüse ausgebreitet haben. Das Durchfall-Bakterium (Enterohämorrhagische Escherichia coli) ruft zurzeit außergewöhnlich schwere Krankheitsfälle hervor und kann Nierenversagen verursachen. Bislang haben sich in Deutschland mehr als 80 Menschen mit den Keimen angesteckt; Frauen sind besonders betroffen.

EHEC-Keime treten immer wieder auf. Das Robert Koch Institut (RKI) hat seit Einführung der Meldepflicht 2001 allein in Deutschland jährlich zwischen 800 und 1200 EHEC-Erkrankungen registriert, die aber oft einen leichteren Verlauf nahmen. Besonders verwundert die Experten auch, dass diesmal vor allem Erwachsene schwer erkranken, normalerweise haben eher Kinder starke Symptome.