Die Luft wird dünner für die Rebellen

Die Luft wird dünner für die Rebellen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Assads Truppen haben die strategische Stadt Al-Kusair fast ganz zurückerobert. Mehrere Medien verlgeichen die Zurückeroberung von Kusair mit der Schlacht von Stalingrad. Die Rebellen sind geschwächt wie noch nie zuvor.

Syrische Regierungstruppen sind mit Unterstützung von Hisbollah-Milizionären in mehrere Randbezirke der Rebellenhochburg Al-Kusair vorgedrungen und haben die Stadt fast ganz zurückerobert. Bei den Gefechten zwischen den Angreifern und den Rebellen starben am Dienstag nach Angaben von Regimegegnern mindestens ein Dutzend Menschen, darunter vier Zivilisten. Die strategisch wichtige Kleinstadt Al-Kusair liegt nur wenige Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt.

Die Versorgungsrouten für die Rebellen nach Westen sind nach dem Fall von Kusair abgeschnitten. Des Weiteren verlieren die Rebellen immer mehr Rückhalt in der Bevölkerung. Grund hierfür sind die Gräueltaten, die von islamistischen Gruppierungen in letzter Zeit verübt worden sind. In einem Video sieht man wie ein Rebellenführer das Herz eines Assad-Soldaten rausschneidet und verspeist. Auch machen Rivalitäten den Rebellen schwer zu schaffen.

Keine Beweise von unabhängiger Seite gab es für Berichte von Regimegegnern, wonach Hisbollah-Kämpfer am Montag in dem Dorf Rable in der Provinz Homs 23 christliche Zivilisten getötet haben sollen. Unter den Toten sollen mehrere Frauen und Kinder sein.

Tod und Schrecken

Auch jenseits der Grenze bringt der syrische Bürgerkrieg Tod und Schrecken. Am Dienstag wurden im Libanon acht Menschen verletzt, als im grenznahen Bezirk Akkar acht Granaten einschlugen, die von Syrien aus abgefeuert worden waren. Unter den Verletzten seien mehrere syrische Flüchtlinge, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Am Vortag war in der nördlichen Stadt Tripoli ein Soldat getötet worden, als die Armee versucht hatte, Gefechte zwischen libanesischen Gegnern und Anhängern des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu beenden.

In den vergangenen Tagen waren in Al-Kusair bereits mehrere Kämpfer der mit Assad verbündeten Schiiten-Miliz Hisbollah von Rebellen getötet worden. Kleinere Gruppen sunnitischer Milizionäre kämpfen in Syrien auf der Seite der Rebellen. Assads Truppen hingegen werden vom Iran massiv unterstützt.

Grenze geschlossen

Die Türkei schloss den Grenzübergang Yayladagi (Provinz Hatay), der als letzter türkischer Übergang einen regulären Grenzverkehr mit Syrien ermöglicht hatte. Handelsminister Hayati Yazici habe die Sicherheitslage für den Schritt angeführt, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Flüchtlinge würden weiter in die Türkei gelassen.

Bei einem Treffen der syrischen Opposition in Madrid hieß es, die von den USA und Russland vorgeschlagene Bildung einer Übergangsregierung in Damaskus sollte von den Vereinten Nationen begleitet werden. Vertreter der Nationalen Syrischen Koalition sagten, Assad dürfe an dem Übergangsprozess nicht beteiligt werden.

Assad will nicht gehen

China forderte, an der von Russland und den USA für Anfang Juni in Genf geplanten Friedenskonferenz für Syrien müsse auch der Iran teilnehmen. „Die Situation muss mit relevanten Ländern der Region angegangen werden“, forderte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Lei. China und Russland gehören ebenso wie der Iran zu den Unterstützern des Assad-Regimes, die USA haben den syrischen Präsidenten dagegen schon mehrfach zum Rücktritt aufgefordert.

Assad hat wiederholt betont, er wolle im Amt bleiben und 2014 noch einmal kandidieren. Seit Beginn des Aufstandes in Syrien im März 2011 sind in dem arabischen Land mehr als 70.000 Menschen getötet worden. Am Dienstag zählten die Revolutionäre landesweit 43 Tote.