Der Wolf ist bald zurück

Der Wolf ist bald zurück
(dpa/Carsten Rehder)

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Der Wolf breitet sich in Mitteleuropa wieder aus. In Luxemburg steht er praktisch vor der Tür, meint die Jägerföderation.

Es sei lediglich eine Frage der Zeit, bis der Wolf wieder in Luxemburg heimisch sein werde, der Beutegreifer stehe praktisch vor der Tür, meint die Jägerföderation in einem Positionspapier.

Vor 122 Jahren
Am 24. April 1893 erschoss der Richter Edouard Wolff im Olinger Wald den letzten Wolf in Luxemburg. Seitdem wurde das Tier bei uns nicht mehr in freier Wildbahn gesehen.

Auch das Naturhistorische Museum geht davon aus, dass der Wolf quasi vor der Tür des Großherzogtums steht … In den vergangenen Jahren wurden einzelne Tiere in Belgien und in Lothringen (weniger als 100 Kilometer von der Grenze entfernt) gesichtet.

Sachliche Informationen

Die FSHL („Fédération Saint-Hubert des chasseurs du Grand-Duché de Luxembourg“) begrüßt in ihrem Papier die Rückkehr des Wolfes grundsätzlich und fordert nun als vorbereitendes Instrument die Ausarbeitung eines „klaren Wolfsmanagementplan“ vonseiten der zuständigen Behörden. Die Bestände, so die Jäger, entwickelten sich äußerst dynamisch, und die Konfliktpotenziale würden oft unterschätzt; dies zeigten Erfahrungen im Ausland.

Den Sorgen der vorrangig betroffenen ländlichen Bevölkerung sollte hierbei Rechnung getragen werden, so die Jägerschaft, die mehrere konkrete Vorschläge zu dem Managementplan aufzählt. So sollte u.a. ein Monitoring der Bestandsentwicklung durchgeführt werden, die Beutetier-Bestände sollten untersucht werden, Ausgleichszahlungen für Schadensfälle bei Nutz- oder Haustierzüchtern sollten vorgesehen werden.

Ein Plan muss her

Daneben fordern die Jäger eine sachliche Aufklärung der Bevölkerung, insbesondere der Hundehalter. Die Föderation, die ihre Hilfe bei der Ausarbeitung des Plans anbietet, ist der Überzeugung, dass ein solches Papier zu einer hohen Akzeptanz des einst gefürchteten Tieres in Luxemburg führen wird.

Auch das Erschießen der Wölfe (von den Jägern als „letale Entnahme“ bezeichnet) sollte von vornherein in dem Plan vorgesehen sein (unter bestimmten Bedingungen, wie etwa bei Seuchenprophylaxe und -bekämpfung), „um späteren ideologiegeprägten Diskussionen aus dem Weg zu gehen“.

Allerdings wollen die Jäger den Wolf nicht selbst erlegen, sollte dies notwendig werden: Der Staat solle diese Aufgabe übernehmen.