China verhindert Tiananmen-Gedenken

China verhindert Tiananmen-Gedenken
(AP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am 24. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz in Peking hat China Gedenkfeiern verhindert. Die Zensur im Netz wurde verschärft.

Polizisten versperrten am Dienstag den Zugang zum Wanan-Friedhof in der chinesischen Hauptstadt, auf dem Opfer des Tiananmen-Massakers liegen. In der Verbotenen Stadt patrouillierten Sicherheitskräfte vor dem früheren Haus von Zhao Ziyang, dem früheren kommunistischen Parteisekretär, der nach den Protesten unter Hausarrest gestellt worden war.

Auf dem Platz des Himmlischen Friedens selbst waren mehrere Polizeiautos und uniformierte Beamte zu sehen. Die chinesischen Behörden unternehmen alljährlich zum 4. Juni große Anstrengungen, um eine öffentliche Diskussion über die Ereignisse im Jahr 1989 zu verhindern.

Proteste blutig niedergeschlagen

Auf dem Platz des Himmlischen Friedens hatten Studierende, Menschenrechtsaktivisten und Arbeiter im Frühjahr 1989 für mehr Demokratie demonstriert. Die Regierung ließ die Kundgebungen am 4. Juni 1989 blutig niederschlagen. Dabei wurden hunderte, möglicherweise sogar tausende Menschen getötet. Peking veröffentlichte nie eine Opferzahl. Inoffizielle Schätzungen reichen von etwa 200 bis zu mehr als 3000 Toten.

Rund um den Jahrestag wurde auch die Zensur des Internets erneut verschärft. Die Suche nach Stichworten wie „Tiananmen“ oder „Kerze“ war blockiert. Die Überwachung mehrerer prominenter Dissidenten wurde nach Angaben von Menschenrechtlern verstärkt.