Bio wird in Luxemburg immer beliebter

Bio wird in Luxemburg immer beliebter
(Tageblatt-Archiv/Robert Spirinelli)

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Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die auf biologischen Anbau setzen, steigt langsam aber sicher. 2012 zählte Luxemburg 115 Biobauern gegenüber 88 im Jahr 2009.

Landwirtschaftsminister Romain Schneider zog am Dienstag Bilanz des nationalen Aktionsplans zur Förderung der Biolandwirtschaft. Dieser trat 2009 in Kraft. Damals gab es nur 88 biologische Landwirte gegenüber 115 im vergangenen Jahr. Im Ackerbau stieg die Zahl der Bauern beispielsweise von 52 auf 62, bei den Gemüsegärtnern von 12 auf 16 und bei den Winzern von 5 auf 11. Auch die Agrarfläche, die im Großherzogtum für den Bioanbau genutzt wird, konnte von 2,75 auf 3,15 Prozent gesteigert werden. Es bleibt aber noch viel zu tun, denn damit ist das für 2012 angepeilte Ziel von 4 Prozent nicht erreicht.

Romain Schneider wertete das Ergebnis dennoch als positiv. „Die Idee der Biolandwirtschaft ist in Luxemburg in den Köpfen der Produzenten und der Politiker angekommen“, erklärte der Minister.

Biologischer Anbau vorantreiben

Der nächste Aktionsplan kann erst abgeschlossen werden, wenn es auf europäischer Ebene eine Einigung über die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gibt. Ein Schwerpunkt der GAP soll jedenfalls die Unterstützung der Biolandwirtschaft sein.

In Luxemburg sollen die Landwirte dann auch künftig verstärkt zum Umstieg auf den biologischen Anbau motiviert werden. So sind beispielsweise Abänderungen bei den Prämien zur Unterstützung der Biobauern geplant. Diese Prämien würden nämlich nicht so greifen, wie sie das eigentlich sollten.

Biobetriebe sind effizienter

Die Förderung der biologischen Landwirtschaft ist gerade deswegen wichtig, weil sie eine viel größere Effizienz ermöglicht. Beim Stickstoff sind Biobetriebe ganze 89 Prozent effizienter als andere, bei der Energieeffizienz sind es 50% und bei der Treibhausgaseffizienz 39%. Auch der Anteil an artenreichem Grünland ist bei Biobetrieben doppelt so hoch. Das ergab eine ökonomisch-ökologische Vergleichsanalyse von biologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben in Luxemburg.

Romain Schneider nahm zudem Stellung zum sogenannten Pferdefleischskandal. In Wirklichkeit handele es sich um einen Etikettenskandal, erklärte der Landwirtschaftsminister. Es gebe nie eine 100-prozentige Sicherheit und es bleibe immer ein Restrisiko, meinte der Minister. Schneider plädierte für eine Verschärfung der Strafen und für die Einführung eines Frühwarnsystems.
In puncto Biolandwirtschaft erklärte Raymond Aendekerk, Direktor des „Institut fir biologesch Landwirtschaft an Agrarkultur Lëtzebuerg“, dass es europaweit besonders strenge Regeln und regelmäßige Kontrollen gebe.