Ausschreitungen in Kiew

Ausschreitungen in Kiew
(AFP)

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Angeführt von Boxchampion Vitali Klitschko haben in Kiew am Samstag 15.000 Menschen für die Freilassung der ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko demonstriert.

Die Opposition erhöhte den Druck auf Präsident Viktor Janukowitsch, die durch die Haftstrafe belasteten Beziehungen zur EU zu verbessern. Bei Zusammenstößen mit Regierungsanghängern am Rande der Demonstration wurden laut Polizei mehrere Menschen verletzt.

Timoschenko war im August 2011 in Untersuchungshaft genommen und zwei Monate später wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Von ihren Anhängern und von der EU werden hinter dem Urteil politische Motive vermutet. Ein längst ausgehandeltes Freihandelsabkommen zwischen Kiew und Brüssel liegt deswegen auf Eis.

„Freiheit für Julia“

Klitschko, dessen Partei UDAR (Schlag) sich im Parlament dem Timoschenko-Lager angeschlossen hat, machte die Regierung für die eingetrübten Beziehungen zur EU verantwortlich. Die Hoffnungen auf einen Beitritt müssten so ein Traum bleiben. „Wie sollte das geschehen, wenn wir noch immer politische Gefangene haben“, fragte er. „Deswegen sage ich: Freiheit für Julia.“

In einer Erklärung warf er der Polizei vor, die Ausschreitungen am Samstag nicht verhindert zu haben. Die Zusammenstöße seien von „Agitatoren“ angezettelt worden, so der Oppositionspolitiker. Unter den Verletzten war auch ein Fernsehjournalist.