Russland erwägt nach Zwischenfall Adoptions-Stopp in die USA

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Russland will vorerst keine Kinder des Landes mehr in die USA zur Adoption freigeben.

Grund dafür ist ein Vorfall, bei dem ein eigentlich adoptierter Siebenjähriger von seinen neuen US-Eltern allein wieder zurück nach Russland geschickt wurde. Russlands Präsident Dmitri Medwedew schaltete sich am Freitag persönlich in den Vorfall ein und bezeichnete ihn als eine „ungeheuerliche Tat“.
Außenminister Sergej Lawrow sagte, die Adoption russischer Kinder durch US-Bürger werde so lange gestoppt, bis es eine neue Vereinbarung zur Verhinderung solcher Fälle zwischen beiden Ländern gebe.
Der siebenjährige Artyom Sawejew war am Donnerstag auf einem Moskauer Flughafen angekommen. Bei sich trug er einen maschinengeschrieben Brief, in dem die russische Regierung nach Angaben der Behörden aufgefordert wurde, die Adoption rückgängig zu machen.
Artyom war vor einem halben Jahr aus einem Waisenhaus von einer US-Familie adoptiert worden. Seine Adoptivmutter entschied nun aber, dass er nicht in die Familie passt und setzte ihn mit einem Hinflug-Ticket in ein Flugzeug nach Moskau.
Der Brief, den er bei sich trug, wurde am Freitag im russischen Fernsehen gezeigt. Darin heißt es wörtlich: „Das Kind ist geistig labil. Es ist gewalttätig und hat verschiedene psychopathische Ausfälle. Ich wurde von dem russischen Waisenhaus angelogen und in die Irre geführt. Aus Gründen der Sicherheit für meine Familie, meine Freunde und für mich möchte ich nicht mehr länger Elternteil für dieses Kind sein.“
(Reuters)