RTL-Tochter erhält Hausverbot

RTL-Tochter erhält Hausverbot
(AFP/Attila Kisbenedek)

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RTL Klub darf das Parlamentsgebäude in Budapest nicht mehr betreten. Der Sender hatte angeblich dort ohne Erlaubnis gefilmt.

Die ungarische RTL-Tochter RTL Klub hat im Parlament des Landes Hausverbot bekommen. Das geht aus einem Schreiben der Pressestelle des Parlaments hervor, das der Sender am Freitag auf seiner Webseite veröffentlichte. Parlamentspräsident Laszlo Köver von der Regierungspartei Fidesz habe demnach die Maßnahme verfügt, nachdem am Vortag Mitarbeiter des Senders in einem Trakt der Volksvertretung gedreht hätten, für den sie keine Genehmigung hatten. Da es sich den Angaben zufolge um einen wiederholten Regelverstoß gehandelt habe, habe Köver das Hausverbot verhängt.

Der Sender bestritt jegliches Fehlverhalten. Das Dreh-Team wollte über eine Pressekonferenz des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Viktor Orban mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg berichten, deren Termin nur regierungsnahen Medien mitgeteilt worden war. Als das Team am Schauplatz eintraf, wurde ihm bedeutet, dass der Termin „nicht öffentlich“ sei. Die Journalisten beriefen sich vergebens auf die Ankündigung auf der Nato-Webseite. Ein Offizier der Parlamentswache führte sie aus dem Gebäude.

RTL Klub gilt als eher regierungskritisch. Auf Druck der EU musste Ungarn eine exorbitante Sondersteuer zurücknehmen, die auf das Sendeunternehmen zugeschnitten war und es unrentabel hätte machen sollen.

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