Regierungschefs erstmals an einem Tisch

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Kleiner Durchbruch bei den festgefahrenen Kosovo-Verhandlungen: Die EU-Außenbeauftragte Ashton brachte die Streithähne erstmals an den Verhandlungstisch. Das nächste Treffen soll schnell folgen.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat die zerstrittenen Regierungschefs Serbiens und Kosovos, Ivica Dacic und Hashim Thaci, erstmals an einen Verhandlungstisch gebracht. Das gut einstündige Treffen der auch persönlich verfeindeten Spitzenpolitiker sei in Brüssel in „guter und konstruktiver Atmosphäre“ verlaufen, teilte Ashton am Freitag mit. Schon bald würden neue Gesprächsrunden unter ihrer Vermittlung folgen.

Das erste Treffen von Spitzenpolitikern beider Länder seit über fünf Jahren sei eine kleine Sensation, berichteten die Medien übereinstimmend in Pristina und Belgrad. Unklar blieb zunächst, worüber genau verhandelt werden soll. Die EU hatte Serbien in diesem Monat erstmals mitgeteilt, es müsse die „territoriale Integrität“ Kosovos anerkennen und damit alle vorgeschlagenen Teilungspläne zu den Akten legen. Belgrad hatte verlangt, dass diese Formulierung gestrichen werden müsse, weil sie de facto die völkerrechtliche Anerkennung Kosovos bedeute.

Möglicherweise stehen bei den neuen Verhandlungen wieder „technische Fragen“ auf der Tagesordnung. Darunter werden Probleme zusammengefasst, deren Lösung für die Bevölkerung Erleichterungen bringen könnten. Dazu gehören die Strom- und Wasserversorgung, die Vereinbarung von Zollformalitäten, die Anerkennung von Personalpapieren und die gemeinsame Verwaltung der Grenzen. Die fast nur noch von Albanern bewohnte frühere serbische Provinz Kosovo ist seit fast fünf Jahren unabhängig. Serbien will diese Region wieder zurückhaben und unterstützt seine Landsleute dort, die als Minderheit die albanisch dominierte Regierung in Pristina nicht anerkennt.