Preise für Daniel Düsentriebs

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In Paris vergibt das Europäische Patentamt seine Erfinderpreise. Damit zeichnet es herausragende Entwicklungen aus. In diesem Jahr wurde u.a. ein mobiles Chiplabor prämiert.

Ein Chemielabor auf einem Chip, ein voll recycelbarer Kunststoff oder der erste Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs: Das Europäische Patentamt hat am Donnerstag in Paris seine renommierten Erfinderpreise vergeben. Die international besetzte Fachjury hatte aus Hunderten Vorschlägen zehn Forscher ausgewählt.

„Die heute geehrten Erfinder haben bedeutende technologische Innovationen auf den Weg gebracht“, erklärte Benoît Battistelli, der Präsident des Europäischen Patentamts in München. „Mit ihren Erfindungen erleichtern sie den Alltag, retten Leben, sichern wirtschaftlichen Wert und schaffen Arbeitsplätze.“

Sechs Preise an zehn Forscher

Die Jury vergab sechs Preise an insgesamt zehn Forscher, mit denen diese für Beiträge zu gesellschaftlicher Entwicklung, Medizin und technologischem Fortschritt gewürdigt werden.

So wurde etwa der Schweizer Andreas Manz für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit seiner Lab-on-a-Chip-Technologie bündelt der 58-jährige Chemiker komplexe Analyseprozesse auf einem nur wenige Millimeter kleinen Mikrochip. Dies ermöglicht Diagnostik und schnelle Untersuchungsergebnisse in armen oder entlegenen Weltregionen, etwa im Fall von Epidemien. Eine weitere Variante des Chiplabors ist die Nutzung als DNA-Schnelltest zur Prävention von Erbkrankheiten.

Publikumspreis

Der per Online-Votum gewählte Publikumspreis ging an ein australisch-chinesische Forscherteam. Ian Frazer und der inzwischen verstorbene Jian Zhou hatten den ersten Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Das Präparat schützt Frauen und Mädchen vor dem Humanen Papillomavirus (HPV). Mehrere Varianten dieser sexuell übertragbaren Viren können Tumore verursachen.

Franz Amtmann aus Österreich und Philippe Maugars aus Frankreich wurden in der Kategorie „Industrie“ für die Erfindung berührungsloser Datenübertragung geehrt. Diese ist inzwischen etwa an Info-Punkten an Bahnsteigen üblich. Damit lassen sich beispielsweise Smartphones als Geldkarten nutzen.

Im Sinne des Umweltschutzes

Der Franzose Ludwik Leibler bekam einen Preis für die Entwicklung der Vitrimere. Diese umweltfreundlichen Kunststoffe lassen sich reparieren und vollständig recyceln. In festem Zustand ist der glasartige Kunststoff stabil, unter Hitze lässt er sich jedoch immer wieder verformen und zu komplexen Objekten verschweißen. Verwendet wird er etwa beim Bau von Autos und Flugzeugen.

Die Niederländerin Laura van ‚t Veer wurde ausgezeichnet, weil sie einen genbasierten Gewebetest erfunden hat, der eine individuelle

Brustkrebstherapie ermöglicht. Der Test kann Frauen mit Brustkrebs Aufschluss darüber geben, ob eine Chemotherapie notwendig ist. Die Technologie hat nach Angaben des Patentamts dafür gesorgt, dass sich 20 bis 30 Prozent weniger Brustkrebspatientinnen einer Chemotherapie unterziehen müssen.