Konfrontation um tibetisches Kloster

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Knapp vier Wochen nach der Selbstverbrennung eines tibetischen Mönches ist es zu neuen Zwischenfällen am Kloster Kirti in Südwestchina gekommen.

Chinesische Sicherheitskräfte hätten das Kloster nach Zusammenstößen abgeriegelt, berichteten exiltibetische Quellen und Aktionsgruppen am Mittwoch. Mehr als 2000 buddhistische Mönche seien von der Außenwelt abgeschnitten. Von der „Repressionswelle“ seien auch umliegende Dörfer in der tibetisch besiedelten Region Ngaba in der Provinz Sichuan betroffen.

Das Autonome Gebiet Tibet ist eine autonome Verwaltungsgliederung der Volksrepublik China. Das Gebiet wurde 1966 als administrative Einheit der Volksrepublik China geschaffen. Es hat eine Fläche von 1,22 Millionen Quadratkilometer. 2,6 Millionen Menschen leben im Tibet. Die Zugehörigkeit Tibets zur Volksrepublik China ist in der breiten Öffentlichkeit sowie völkerrechtlich umstritten. Derzeit gibt es jedoch weltweit keinen Staat, der sich auf diplomatischer oder politischer Ebene aktiv für Veränderungen einsetzt. (wikipedia.org)

Chinesische Sicherheitskräfte hätten am Dienstag versucht, in das Kloster einzudringen, um Mönche zwischen 18 und 40 Jahren zur „patriotischen Umerziehung“ abzuholen. Das Vorhaben sei vorher durch Gerüchte bekannt geworden, so dass ihnen eine Menschenmenge den Zugang blockiert habe. Soldaten hätten auf die Gruppe eingeprügelt und Hunde auf sie losgelassen. Es habe «ernste Verletzungen» gegeben, berichtete die International Campaign for Tibet (ICT) unter Berufung auf heute im Exil lebende Mönche aus Kirti.

Schon im März hatte es Zusammenstöße gegeben, als es nach der Selbstverbrennung des Mönches aus Kirti am 16. März zu Unruhen gekommen war. Nach Angaben exiltibetischer Menschenrechtsgruppen sollen in Ngaba diesen Monat mindestens 33 Mönche festgenommen worden sein. Nur elf seien wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Lage in Ngaba ist seit dem Volksaufstand in Lhasa und in vielen anderen tibetischen Gebieten im März 2008 angespannt.