Heißer Herbst setzt Portugal in Flammen

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Der ungewöhnlich heiße Herbst lässt in Portugal immer mehr Brände entstehen. Am Donnerstag sei mit 418 Waldbrandherden ein Rekord für das laufende Jahr registriert worden, teilte der Zivilschutz (ANPC) am Freitag mit.

Am Freitag wüteten nach Angaben des ANPC 19 größere Waldbrände. Betroffen war vor allem der waldreiche Norden des Landes. Große Sorgen bereitete den Behörden ein Feuer in der Gemeinde Felgueira etwa 250 Kilometer nördlich von Lissabon. Mehr als 4700 Feuerwehrmänner mit rund 1300 Fahrzeugen sowie 62 Flugzeugen und Hubschraubern seien im Einsatz gewesen.

Am Tag zuvor war vor allem die Lage in der Gemeinde Carvoeiro 80 Kilometer nördlich von Porto besorgniserregend. Einwohner berichteten, die Flammen seien „bis auf zwei Meter“ an Häuser herangekommen. „Es gab Panik. Wenn nicht viele von uns mit angepackt hätten, wäre Schlimmeres passiert“, sagte Bürgermeister Casimiro Araújo der Nachrichtenagentur Lusa. Die Flammen hätten mehrere Felder zerstört. Auch am Freitag war das Feuer den Angaben zufolge noch nicht ganz gelöscht.

Hitzewelle hält an

Die Hitzewelle mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad hält in Portugal bereits seit vielen Tagen an. Die Ursache für die Brände liegt im ärmsten Land Westeuropas aber nicht nur in hohen Temperaturen und starken Winden. Neben dem Leichtsinn von Campern, grillenden Gruppen und Rauchern spielt auch vorsätzliche Brandstiftung eine Rolle, die sehr oft mit Grundstücksspekulationen zusammenhängt.

Die traditionellen Sommerfeuer hatten Portugal dieses Jahr weitgehend verschont. Die Nationale Waldbehörde AFN hatte kürzlich mitgeteilt, dass die bis zum 30. September zerstörte Fläche mit knapp 42 000 Hektar rund 67,5 Prozent unter der des Vorjahreszeitraums (ca. 139 300 Hektar) gelegen habe. Allein bis Juni kosteten die Flammen das pleitebedrohte EU-Land nach Schätzung des Nationalen Verbands der Forstwirtschaftlichen Unternehmen (ANEFA) mehr als 15 Millionen Euro.