Die belgische Aktionärsvereinigung Deminor wirft der Fortis vor, die Aktionäre beim Kauf der niederländischen Bank ABN Amrogetäuscht zu haben. Der Kauf habe die finanzielle Krise der Fortis ausgelöst, die zumUntergang des Finanzkonzerns geführt habe.
Das Brüsseler Handelsgericht, so schreibt die belgische Wirtschaftszeitung L’Echo, habe sich der Auffassung von Deminor angeschlossen und eine Sammelklage zugelassen, derzufolge 5.500 Aktionäre nun auf Entschädigung klagen können.
Zweite Klage
BNP Paribas hatte nach einer Folge von Aktionärsversammlungen und Gerichtsverfahren in Belgien die Fortis übernehmen können und in der Folge auch die Luxemburger Tochtergesellschaft BGL.
Die Luxemburger Tochtergesellschaft firmiert heutzutage unter dem Namen BGL BNP Paribas. Die Sammelklage soll sich gegen die BNP Paribas, gegen Merrill Lynch und gegen den Rechtsnachfolger von Fortis, Aegeas, richten.
Zweite Klage
Der französische Finanzkonzern sieht sich damit innerhalb einer Woche einer zweiten Klage gegenüber, für die eine Risiko-Rückstellung vorgenommen werden muss.
In den USA sieht sich die Bank einer juristischen Auseinandersetzung gegenüber, die ein Risiko von zwei Milliarden Euro beinhaltet.
Hier schaltet sich mittlerweile die Politik ein und fordert eine exemplarische Bestrafung. BNP Paribas wird vorgeworfen, Finanzierungen von Geschäften vorgenommen zu haben, die unter das Embargo gegen den Iran fielen. Allerdings ist davon auszugehen, dass die BNP Paribas sich gütlich mit den US-Behörden auf einen Kompromiss einigen wird.
Politische Ebene
Wird das Problem der BNP Paribas in den USA tatsächlich auf die politische Ebene gehoben, könnte ein Kompromiss allerdings erschwert werden. Die politische Ebene in den USA könnte einen Zusammenhang mit den Schwierigkeiten herstellen, die der US-Konzern General Electric derzeit bei der Übernahme der Energiesparte des französischen Konzerns Alstom durch die französische Regierung erfährt. In den USA gibt es Stimmen, die eine exemplarische Bestrafung der BNP Paribas verlangen.
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