Arabische Liga will Mission retten

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(dpa)

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Zwei Wochen ist die Arabische Liga in Syrien im Einsatz. Ein Erfolg ist nicht in Sicht. Jetzt versucht die Liga die Beobachtermission zu retten, die ein Ende der Gewalt bringen soll. Können die UN helfen?

Die Arabische Liga will die Beobachtermission in Syrien zum Erfolg bringen und erwägt ein Hilfeersuchen an die Vereinten Nationen. Die Organisation kam am Sonntag in Kairo zu Beratungen zusammen. Unter anderem wollte der zuständige Ausschuss auf Grundlage eines Berichts des Leiters der Beobachterdelegation, des Sudanesen Mustafa al-Dabi, eine Zwischenbilanz ziehen.

Die Liga steht in der Kritik, weil sie das Blutvergießen auch nach zwei Wochen nicht stoppen konnte. Al-Dabi wird vorgeworfen, die blutige Realität zu beschönigen. Sogar ein Abbruch des zunächst auf einen Monat befristeten Einsatzes wurde ins Spiel gebracht, am Samstag aber vom Liga-Vizechef Adnan Eissa ausgeschlossen.

Technische Ausrüstung

Wie aus Diplomatenkreisen verlautete, könnten die arabischen Staaten die UN um technische Unterstützung bitten. Es gehe dabei um Ausrüstung, die den Beobachtern die Arbeit erleichtern könne, hieß es. Nachgedacht werde auch über Trainingsangebote für Beobachter, die noch keine Erfahrung auf diesem Gebiet haben. Derzeit sind 163 arabische Beobachter in Syrien.

Seit Beginn der Massenproteste gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad Mitte März vergangenen Jahres wurden nach UN-Schätzungen mehr als 5.000 Menschen getötet. Die Opposition spricht schon von mehr als 6000 Toten. Ziel der Beobachtermission ist es, die Gewalt zu beenden, den Abzug der Truppen aus den Städten sowie die Freilassung der politischen Gefangenen zu überwachen. Doch auch am Wochenende wurde wieder Blut vergossen.

Mehrere Todesopfer

Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden am Sonntag in der südlichen Provinz Daraa elf regimetreue Soldaten von Deserteuren aus der syrischen Armee bei Gefechten getötet und weitere 20 verletzt. Neun Regierungssoldaten seien übergelaufen, hieß es zudem.

In der Provinz Idlib nahe der türkischen Grenze wurde nach Angaben von Aktivisten am Sonntag der Ort Sarakib unter Beschuss genommen. Dabei seien ein Teilnehmer eines Sitzstreiks durch Granatsplitter getötet und mindestens 20 verletzt worden, sagte der Oppositionelle Ahmad Abdullah aus Idlib der Nachrichtenagentur dpa. Die Demonstranten hätten in Zelten im Stadtzentrum kampiert.

Einen Abbruch des zunächst auf einen Monat befristeten Einsatzes schloss die Liga zuletzt aus. Am Samstag trafen zehn weitere Beobachter aus Jordanien in Syrien ein. Damit erhöhte sich ihre Zahl auf insgesamt 163. Seit Beginn der Proteste gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad Mitte März vergangenen Jahres wurden nach Schätzungen der UN mehr als 5.000 Menschen getötet. Die Angaben der Oppositionellen liegen noch höher.