Aktionäre sperren sich

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Die Verantwortung für den Konkurs des Bauunternehmens Mangen aus Steinfort tragen aus Sicht von Wirtschaftsminister Etienne Schneider die beiden Aktionäre der Firma.

Die Abwendung des Konkurses der Baufirma Mangen scheiterte an den Eigentümern. „Seit dem 30. September haben wir die Vertreter von Mangen acht Mal bei uns im Ministerium gehabt, um nach einer Lösung zu suchen“, so Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Zusammen mit den Banken, der Sozialversicherung, den Lieferanten und den Kunden von Mangen sei nach Lösungen gesucht worden, doch all die Bemühungen „sind an den beiden Aktionären von Mangen gescheitert“, so der Minister. So wären die Banken bereit gewesen, Mangen zu stützen, wenn die Eigentümer bereit gewesen wären, aus ihrem Privatvermögen zwei Millionen Euro in die Firma zu stecken, was diese aber ablehnten.

„Wir haben dann sogar von Seiten des Ministeriums die Banken dazu bewegen können, sich auch damit zufriedenzugeben, wenn die Aktionäre nur eine Million in das Bauunternehmen stecken würden“, so Schneider. Doch auch dazu seien die Eigentümer nicht bereit gewesen. Sie hätten lediglich angeboten, eine halbe Million Euro in die Firma zu geben, was aber für die Banken eine viel zu niedrige Summe gewesen sei.

Auch das Wirtschaftsministerium sei nach Worten Schneiders bereit gewesen, 200.000 Euro an Zuschüssen zu geben, „vor allem um die Gehälter zu zahlen“ „Wir haben alles getan, aber die Eigentümer wollten nichts mehr in die Firma reinstecken“, so Schneider.

Mangelnde Kapitalausstattung

Das Problem liegt nach Ansicht des Wirtschaftsministers vor allem an der mangelnden Kapitalausstattung von Mangen. „Die Firma ist unterkapitalisiert, sie ist zu schnell gewachsen und hat zu wenig Eigenkapital.“

Dadurch hätte sie Forderungen von Lieferanten nicht mehr nachkommen können. Im Wirtschaftsministerium habe man auch versucht, die Kunden von Mangen zu einer schnelleren Zahlung der ausstehenden fünf Mio. Euro zu bewegen, von denen rund 1,8 Millionen auf den öffentlichen Sektor entfallen. „Ich finde es katastrophal, dass jetzt Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, nur weil die Eigentümer ihre Verantwortung nicht übernehmen“, so Schneider.