30 Tote bei Häftlingerevolte

30 Tote bei Häftlingerevolte
(AP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bei Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Banden in einem Gefängnis in Bolivien sind am Freitag 30 Menschen getötet und dutzende weitere teils schwer verletzt worden.

Hintergrund der Auseinandersetzung, bei denen ein Teil des Gefängnisses in Santa Cruz abbrannte, seien Verteilungskämpfe gewesen, sagte Innenminister Carlos Romero. Unter den Opfern sei auch ein Kind im Alter von eineinhalb Jahren, das bei seinen Eltern in der Haftanstalt untergebracht
war.

Eine Gruppe von Häftlingen war nach Polizeiangaben am frühen Morgen in einen anderen Trakt eingedrungen und hatte dort ein Feuer gelegt. Mehrere Tanks mit Propangas seien explodiert. Fünf Insassen wurden von der Polizei als Rädelsführer ausgemacht. Es werde noch untersucht, ob auch Feuerwaffen zum Einsatz kamen.

Überfüllte Gefängnisse

Zunächst waren die Behörden von etwa 15 Toten ausgegangen. Der Direktor der bolivianischen Strafvollzugsbehörde, Ramiro Llanos, sagte, 35 Menschen seien schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei wurden auch zahlreiche Polizisten mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht.

Präsident Evo Morales äußerte sich bestürzt über die blutigen Auseinandersetzungen. Das Hochsicherheitsgefängnis ist wie viele andere Haftanstalten in Bolivien deutlich überfüllt. Wie auch in anderen Gefängnisse leben dort zahlreiche Kinder mit den Häftlingen.

Derzeit sind dort 4500 Männer und 500 Frauen untergebracht. Llanos sagte, der von den Auseinandersetzungen betroffene Gefängnisteil sei für 150 bis 200 Häftlinge ausgelegt, doch waren dort zuletzt 500 Gefangene untergebracht.