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Der Iran gehört in die Kategorie solcher Demokratien. Nicht alle, die zu den Wahlen antreten wollen, ob zum Präsidentenamt oder zum Parlament, dürfen es. Entscheiden dürfen die Gewählten nur, was dem iranischen Klerus genehm ist. Und muckt das Volk auf, etwa wenn es dem scheinbar Offensichtlichen aus Erfahrung nicht traut, wird es möglichst unter Ausschluss der Öffentlichkeit wieder zur Räson geprügelt. Denn wenn die hohen Geistlichen sich entschieden haben, kann das Volk nicht irren. Dass der Iran in den kommenden Jahren nun weiterhin mit dem „Hardliner“ Ahmadinedschad sein überaus schwieriges Verhältnis mit einem Großteil der internationalen Gemeinschaft pflegen wird, scheint so gewollt. Daran würde wohl auch ein Mir Hossein Mussawi nicht viel ändern.
Denn der letzte, dem Lager der „Reformer“ zugerechnete Präsident Mohammad Khatami konnte während seiner achtjährigen Amtszeit ebenfalls keine nennenswerten Änderungen in dieser Hinsicht durchsetzen. Wobei jedoch einschränkend bemerkt werden muss, dass ihm mit George W. Bush auf der anderen Seite kein besonders aufgeschlossener Gesprächspartner gegenübersaß.
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