Männer brauchen Mut (und Hilfe)

Männer brauchen Mut (und Hilfe)
(Johannes Eisele)

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Die Gleichstellungspolitik nimmt die Männer ins Visier. Richtig so. Sie sollen ermuntert (oder ermutigt) werden, flexibler zu arbeiten, eine bessere Balance zu finden zwischen Freizeit, Familie und Beruf. Zum Beispiel würden die EU-Kommission und die Luxemburger EU-Präsidentschaft es begrüßen, wenn mehr Männer in Elternurlaub gingen. Die europäische Politik in diesem Bereich soll „modernisiert“ werden, wie es gestern (17.07.2015) EU-Kommissarin Marianne Thyssen und Lydia Mutsch, Luxemburger Ministerin für Chancengleichheit, ankündigten.

Armand Back aback@tageblatt.lu

Für Männer bedeutet das: einfach mal mutig sein. So mutig, wie es bislang die Frauen waren, die sehr viel öfter vorübergehend „beruflich zurücksteckten“ und sich um den Nachwuchs kümmerten. Dieser Mut fehlt Männern bislang. Wieso überhaupt? Schwer zu sagen. Der finanzielle Faktor spielt sicher eine Rolle, doch es dürfte mehr sein, es dürfte eine Mentalitätsfrage sein. Vielleicht ist bei Männern das Unentbehrlichkeitsgefühl stärker. Vielleicht fürchten sie, als verweiblicht dazustehen. Vielleicht gibt es aber auch zu viele Chefs, die ihren männlichen Angestellten genau dies vermitteln.

Also muss die Politik Druck machen und über Gesetze oder Initiativen solche Unsicherheiten beseitigen. Auch Männer brauchen Gleichstellungspolitik. So schräg dies in manchen Ohren noch klingen mag. Offensichtlichstes Indiz dafür: Alleine kriegen sie es ja offensichtlich nicht hin.