LeserforumWahlversammlungen und Rundtischgespräche zu den Wahlen 2023

Leserforum / Wahlversammlungen und Rundtischgespräche zu den Wahlen 2023
 Symbolbild: Unsplash

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ich habe mir für einmal Zeit genommen, um an unseren demokratisch öffentlich angebotenen Wahlversammlungen zwecks besserem Verständnis der sogenannten Wahlprogramme der verschiedenen Parteien teilzunehmen. Erste Feststellung: Bei allen reinen Parteivorstellungen waren mehr Kandidaten auf dem Podium als Zuhörer im Saal.

Nimmt man dann die oft ideologisch ausgerichteten Parteizuhörer von der Gesamtzahl der im Saal anwesenden potenziellen Wähler weg, dann bleiben leider nur noch „e puer Grimmelen“ von Zuhörern, die sich hoffentlich kritisch mit den Wahlversprechen, Vorstellungen der einzelnen Parteien auseinandersetzen. Die Situation sieht dann zum Beispiel in den vom Tageblatt organisierten Rundtischgesprächen (hier Niederanven) so aus: Obwohl Spitzenleute der Parteien daran beteiligt waren, waren leider sehr wenige Zuhörer gekommen. Im Verhältnis der Wichtigkeit von demokratischen Wahlen, sich im Vorfeld der Wahlen zu informieren, sehe ich daher kein Interesse der Wählerschaft, sich direkt vor Ort zu informieren und kritische Fragen zu stellen. Schon erschreckend, dies festzustellen!

Das einzige Rundtischgespräch, das etwas besser besucht war, wenn auch sehr schwach, wenn man das große Einzugsgebiet berücksichtigt, war in den Rotondes das von One Planet. In allen Vorstellungen kam leider nicht viel Verwertbares heraus. Auch da wieder ideologischer Einheitsbrei! Copy Paste! Umweltideen oder eher Wahnvorstellungen, mit Diktat, mit ideologischen Erklärungen ohne neutralen wissenschaftlichen Hintergrund. Allgemein tauchte immer dasselbe auf: Arbeitszeitverkürzungen bei vollem Lohnausgleich, dann als Ironie, Personalmangel von qualifizierten Leuten, daher Personalaufstockung im Krankenwesen, bei den Sicherheitsdiensten, der Polizei, im Baugewerbe, Installationsbetrieben etc. Wir bauen ja gerne Tausende von Wohnungen in den nächsten fünf Jahren bei 32-36 St./Woche, und klar Steuerermäßigungen, Ausbau der öffentlichen Leistungen, wenn möglich alles gratis, Subventionen hier und da …

Je, der schon nicht mehr vorhandene Honig wird mit der Gießkanne nur so von den Parteien verteilt, außer einer Partei, die dem Honigprinzip kritischer gegenübersteht. Aber von anderen wichtigen Problemen wird nicht mal eine Andeutung gemacht. Anscheinend null Kenntnisse vorhanden, die uns tagtäglich quälen! Zur Europapolitik dazu gehört die Geopolitik mit all ihren scharfen Facetten wie Immigration, intern als auch auf europäischem Niveau. Unsere Rentenproblematik, Konsumentenschutz, der praktisch unter allen bisherigen Regierungen ein unbeschriebenes Blatt ist, wo aber ungeheure Summen mittels Betrug im Spiel sind. Von der Wasserproblematik, bedingt durch die hohe Zuwanderung, kein Wort. Idem so für unser Schulsystem, wo das in zehn Jahren stehen soll, inklusive Mangel an qualifiziertem Personal. Fast keiner hat erwähnt, falls Luxemburg durch diverse Wahnvorstellungen, die da von Parteien propagiert werden und umgesetzt werden sollten, was dann ein Triple-A-Verlust für Luxemburg bei Kreditanleihen auf den internationalen Märkten bedeutet. Nur eine Partei ist sich dem in den Gesprächen bewusst gewesen! Desillusioniert, begrenze ich mich auf diese paar Beispiele! Schlussfolgerung: Es gibt viel zu viele unqualifizierte Kandidaten mit Scheuklappen, die dazu auch anscheinend noch kurzsichtig sind. Diese monotonen Wahlversammlungen lassen einen bitteren, beängstigenden Nachgeschmack, was unsere demokratische Meinungsbildung anbelangt und auch für die zukünftige Entwicklung unseres Landes.

Diese meine Feststellung hat mich dann dazu verleitet, den Spitzenkandidaten, die zu dem Moment anwesend waren, eine Fangfrage zu stellen: Wann gedenken Sie, die Wahlpflicht offiziell abzuschaffen, da de facto die ja schon lange nicht mehr besteht? Die Zahlen belegen das eindeutig, dass + – 15.000 Leute nicht wählen gingen und auch an die Tausende von weißen Wahlzetteln in den Urnen auftauchten. Die Staatsanwaltschaft unternimmt sowieso seit langen Jahren nichts gegen diese Kriminellen, Verbrecher oder Betrüger – oder sind es einfach nur mündige Bürger, die die Nase voll haben, zwangsverpflichtet zu sein, zu wählen? Die Antworten waren von: oho, aha, das haben wir uns noch nicht gefragt, ja, ja? Um Gottes willen, was für eine abwegige Frage! Es bleibt so, wie es ist, weil, weil, weil! Die neue zu bildende Regierung dürfte dann wohl vor der Lösung der Quadratur des Kreises stehen. Wird es spannend und erfolgreich enden?