Wenn man nicht über Politik, Geld, Sex oder Fußball reden möchte, redet man über das Wetter und dessen Berichterstattung. Die Meinungsmache des Volkes in den Medien geht mittlerweile schon jetzt so weit, dass sie nicht nur die Felder der Politik bedient, sondern auch schon den Wetterbericht mit einschließt!

Meine Meinung: Außer Katastrophenwetter gibt es per se kein schlechtes Wetter! 

Wetter ist keine Freizeit-Dienstleistung für den Menschen.

Aber was uns da jeden Tag mit dem Wetterbericht in den Medien aufgetischt wird, spricht eine ganz andere Sprache.

Da wird nur vom „schönen Wetter“ geredet und dies ausschließlich im Zusammenhang mit Sonne und warmen Temperaturen; da wird nur das individuelle Freizeit-Vergnügen (am Badesee) in den Fokus gestellt, und lässt Natur und Menschen, die unter der Hitze leiden, außen vor.

30 Grad und Sonnenschein ist gutes Wetter, Regen schlechtes. Solche Aussagen sind fast immer von den Wetteransagern zu hören. 30+ Grad, wolkenlos, trocken: Das ist der Inbegriff von „schönem Wetter“.

Und dann wird in der Wettervorhersage gleich auch noch dem Grillen ein Loblied posaunt.

Dabei sollten wir auch den Wert des Wetters für das ökologische Gleichgewicht und die Natur mitdenken. 

Also auch sogenanntes „schlechtes Wetter“ mehr schätzen lernen, und Regen ist ja per se kein schlechtes Wetter!

Zum Beispiel, indem wir auch einen nebligen Herbsttag, einen verregneten Winter oder ein kühlendes Gewitter als „schönes Wetter“ verstehen. Denn diese helfen der Natur dabei, sich zu regenerieren und ihre Wasserspeicher wieder aufzufüllen.

In der früheren Agrargesellschaft sei „schönes Wetter“ weniger von der eigenen Befindlichkeit oder gar klimapolitischen Erwägungen abhängig gewesen. 

„Schön“ sei stets ein Wetter gewesen, „das eine üppige oder zumindest normale Ernährungslage ermöglichte – wenn also die Ernte wortwörtlich nicht verhagelt wurde“.

Aber in der heutigen Meinungsmache unserer Wetteransager ist Regen lediglich dann Wunschwetter in den Medien … wenn die Wälder bereits brennen.

Denn dann hilft der Grill auch nicht mehr, der in unserer heutigen Spaß- und Freizeitgesellschaft unsere Kultur scheinbar ersetzt.

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