Realitätsferne

Realitätsferne
(AFP/Oliver Berg)

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Silvestereinsatz in Köln

Köln stand in der Silvesternacht unter besonderer Beobachtung. Die Ereignisse vom Vorjahr, bei denen massenweise meist junge Frauen sexuell belästigt und nicht wenige von ihnen vergewaltigt wurden, hatten zu schweren Vorwürfen, nicht nur gegen die Polizei, sondern insgesamt gegen den Staat und die Politik geführt. Das sollte sich nicht wiederholen. Gefeiert wird seitdem in Deutschland in der Öffentlichkeit nur mehr unter dem massiven Einsatz von Polizeikräften.

Diese kontrollierten denn auch vorwiegend junge Männer nordafrikanischer Herkunft. Was der Polizei umgehend von verschiedenen Seiten den Vorwurf der rassistischen Voreingenommenheit einbrachte. Solche Aussagen jedoch zeugen von einer gewissen Realitätsferne, waren es vor einem Jahr doch gerade hunderte von Männern aus den Maghreb-Staaten, die sich an den Frauen vergingen. Demnach war es nur folgerichtig, und den Angaben der Polizei zufolge offenbar auch notwendig, insbesondere diese Bevölkerungsgruppe genauer ins Visier zu nehmen. Was von fast allen politischen Seiten begrüßt wurde. Denn hätten sich die Geschehnisse vom vergangenen Jahr wiederholt, würde dies unweigerlich zu einem Vertrauensverlust in die Sicherheitsaufgaben des Staates führen. Dies könnte manche dazu bewegen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, was durchaus unangenehmere Konsequenzen hätte.