In der Not frisst der Teufel Fliegen: Möllerei ist nicht Gebläsehalle

In der Not frisst der Teufel Fliegen: Möllerei ist nicht Gebläsehalle

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Gerne würden wir das Gute-Miene-Spiel der Verantwortlichen von „Esch 2022“ mitspielen, doch wir werden den Eindruck nicht los, dass sie sich vom Fonds Belval hinters Licht haben führen lassen. Statt der Gebläsehalle bekommt die Europäische Kulturhauptstadt nun die wesentlich kleinere und unattraktivere Möllerei vom Staat zur Verfügung gestellt. Oder eher den Teil der Möllerei, der nicht für die Unibibliothek gebraucht wurde. Viele andere Plätze und Gebäude, die gestern als innovative Neuentdeckungen vorgestellt wurden, hätten eh für „Esch 2022“ zur Verfügung gestanden. Doch in der Not frisst der Teufel Fliegen.

Die Möllerei, die zur Hauptattraktion der Kulturhauptstadt werden soll, ist in einem ähnlichen Zustand wie die Gebläsehalle. Auch bei der Möllerei ist es nicht sicher, dass die Renovierung in zweieinhalb Jahren abgeschlossen sein wird. Demzufolge hätte sich der Fonds Belval genauso gut an die Sanierung der imposanten Gebläsehalle heranwagen können. Den beiden Koordinatoren Nancy Braun und Christian Mosar gebührt Respekt, weil sie das ganze Theater überhaupt noch mitspielen. Trotz aller Rückschläge und zeitlicher Einschränkungen gelingt es ihnen stets, sich an die neue Situation anzupassen und das Beste daraus zu machen.

Ob das jedoch reicht, damit die Europäische Kulturhauptstadt 2022 zu einem großen Erfolg wird, ist zu bezweifeln.