Feminismus? Von wegen!

Feminismus? Von wegen!
(Martin Meissner)

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Europa und seine Scheinheiligkeit

Europa zeigt wieder einmal sein scheinheiliges Gesicht. In der Silvesternacht wurden in Köln und in anderen europäischen Städten Frauen sexuell belästigt. Weltweiter Aufschrei. Die Bevölkerung ruft nach Gerechtigkeit. Dabei geht es aber nicht nur darum, die Verdächtigen vor einen Richter zu bringen, wo sie sich für ihre Taten verantworten müssen. Europa fordert die Abschiebung. Die Politik reagiert – und zwar sofort. Gesetzesänderungen und Grenzschließungen werden durchgeboxt.

Ein Zeichen unserer modernen Gesellschaft, in der die Frau respektiert und verteidigt wird? Von wegen! Zwei Wochen nach Köln veröffentlicht die Flüchtlingskommission der UNO einen Bericht. Er zeigt auf, wie Flüchtlingsfrauen nicht nur sexuell belästigt, sondern reihenweise vergewaltigt werden und mit Sex ihre Überfahrt nach Europa „bezahlen“ müssen. Wo bleibt der Aufschrei? Wo bleibt der Ruf nach einer sicheren Route Richtung Europa und offenen Grenzen, die den Schleppern einen Strich durch die Rechnung machen würden? Wo bleibt die Reaktion der Politik?

Sie kommt nicht und sie wird wahrscheinlich auch nicht kommen. Die paar Letzten, die tatsächlich glaubten, die Politiker hätten aus Sorge um die Frauen auf die Kölner Geschehnisse reagiert, müssten spätestens jetzt von ihrer rosaroten Wolke fallen. Der Schutz vor sexueller Nötigung gilt für alle Frauen, nicht nur für europäische.