Das Herz schlägt links

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Zweimal bekamen sie vor den zuständigen Instanzen unrecht. Die Mutter und zwei albanische Lyzeumsschüler kämpften für ihren Verbleib im Land.

Wären da nicht die Mitschüler der 14-jährigen Zwillinge gewesen, hätte die Familie wohl oder übel in eines der europäischen Armenhäuser zurück gemusst; das Dossier der Frau stand auf wackligen Beinen.

Nach der Berichterstattung über den Einsatz der Schüler aus dem Escher „Lycée de garçons“ (► Link) wies Außenminister Jean Asselborn seine Beamten an, die Frau zum Gespräch zu laden, und nahm das Protokoll der Unterredung unter die Lupe.

Überzeugt von den Aussagen der Frau war er nicht unbedingt – es habe viele Ungereimtheiten gegeben – und so ließ er ausrichten, er hoffe, dass die Albanerin anerkenne, dass seine Entscheidung im reinen Interesse der Kinder, und das mit viel gutem Willen, getroffen worden sei.

Die Kinder und selbstredend ihre Mutter dürfen in Luxemburg bleiben, sie werden nicht ausgewiesen.

In zwei Wochen wird es also in einem Escher Lyzeum ein frohes Wiedersehen mit zwei albanischen, wohl demnächst Luxemburger Kindern geben, die in der relativ kurzen Zeit von fünf Jahren nicht nur alle relevanten Sprachen erlernten, sondern sich so gut ins nationale Bildungssystem integriert haben, dass sie ein Gymnasium besuchen können.

Für die engagierten Klassenkameraden ist es wohl eine unvergessliche politische Lektion gewesen; jene, dass es sich lohnen kann, für das Richtige zu kämpfen …

BillieTH
31. August 2017 - 18.10

et de nouveau la grande muette du DP

Lucas
31. August 2017 - 17.23

Wenn man aber Asyl gewährt, kann und darf man dann noch zusätzliche Bedingungen stellen, wie: aber die restliche Familie darf nicht nachkommen? Das klappt dann wiederum nicht überein mit dem Asylverfahren. Es schien aber immer ganz klar, dass diese Familie von Anfang an hier nichts zu suchen hatte - gemäss den mir bekannten Berichten. Oder stimmt das nicht? Jetzt, im Nachhinein, kann ein Minister ja auch keine Schlamperei (seiner Verwaltung, deren oberster Vorsteher er ist) eingestehen. Auf die Tränendrüse drücken, damit aus der administrativen Nachlässigkeit eine allgemeine Wohltat entstehen soll, ist auch nicht korrekt gegenüber all denen, die in ähnlicher Lage schon zurückgeschickt wurden und es noch werden.

René Charles
31. August 2017 - 14.29

@ Lucas: gut kommentiert. Sogar der Aussenminister hat, wie die Medien berichten, Bedenken in Sachen vielerlei inkiherenten Passagen in den Erklärungen der Frau. Jedem ist aufgefallen: der Mann wollte kein Asyl anfragen wodurch er seinen Geschäften (als Anwalt) nachgehen konnte und hin und her reiste. Das kostete Geld und schliesslich sein Leben. Hintergründe werden nie aufgeklärt werden. Deshalb auch gebe ich dem Aussenminister Recht in dem Sinne, dass man Mutter und Kinder nicht in ein Land voller Korruption, Kleinkriegen unter Ethnien sowie mafiösen Machenschaften zurückschicken kann. In Anbetracht der undurchsichtigen Beschäftigungen dieses Anwalts sind Mutter und Kinder von Rache oder unbegründeten Forderungen sowie Drangsalierungen geschützt, welche aus der Tätigkeit des Vaters evtl. noch erwachsen könnten. Einsicht und Vorbeugung, die hier praktiziert wurden, können auf keinen Fall dazu missbraucht warden um andere Familienmitglieder nach Luxemburg nachziehen zu lassen. So einfach kann es auch wieder nicht sein.

Lucas
31. August 2017 - 12.36

Die Frage lautet nicht, wo das Härz schlägt, sondern wo der Verstand steht. Zwischen Gerechtigkeit und Gerechtigkeitsempfinden liegen bekanntlich Welten. Und wenn die ganze Familie bis in die fremde Kultur nachrückt, wo keiner eine unserer Sprachen spricht; von der Ausbildung her, aber besonders altersbedingt, auf dem Arbeitsmarkt keine Chance besteht, usw., usf., wem und wessem Ego ist dann wirklich gedient? Der Großteil dieser Menschen muss auf lange Sicht doch nur unzufrieden werden und sie werden ins "Allmögliche" flüchten, weil das nicht erreicht wird, was sie sich fälschlicherweise erhofft haben. Helft ihnen, in ihrem Land!

Rosch
31. August 2017 - 11.23

Jeder der unten ist fordert Gerechtigkeit. Ist er oben, behauptet er sie sei nun erreicht.

De Bandwuerm
31. August 2017 - 10.50

Et muss een den Politiker haiansdo an d'Gewëssen rieden, an op d'Fehlbarkeet , d'Ongerechtegkeet, jo d'Grausamkeet vun verschiddenen Regelen an Gesetzer hinwaisen. Di eeler Generatioun blaiwt do dacks zevill inaktiiv. Vlaicht well si es midd sin géint Maueren an Wandmillen unzekämpfen. Bai jonken Lait, Schüler, sprécht nach d'Haerz! Well done. Mee, de Wee ass nach ganz laang bis zu enger gerechter, humaner Welt. Loosst aert Haerz nëtt versténgeren!

Student
31. August 2017 - 10.20

Gudd geschafft Schüler : )