Ganz langsam und vorsichtig

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(dpa-Archiv)

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China, die zweitgrößte Wirtschaftsmacht des Planeten, kontrolliert seine Währung streng, lässt sie nur innerhalb eines schmalen Bandes schwanken.

Lange Zeit hatten Politiker, vor allem aus den USA, China Druck gemacht, dies zu unterlassen. Für die chinesische Exportwirtschaft jedoch war ein niedriger Wechselkurs unendlich wichtig. Zum Leidwesen konkurrierender Exportnationen.

Nun also scheint der Moment gekommen zu sein, in dem China auf die Beschwerden der USA eingeht. Oder auch nicht. Denn den Moment hat Peking selbst gewählt. Die Öffnung der Währung geht einher mit der derzeitigen Öffnung Chinas und der Umstellung der Wirtschaft vom Schwerpunkt Export zum neuen Schwerpunkt Binnenkonsum.

Auch das genaue Datum für die Erweiterung der Schwankungsbreite ist nicht zufällig gewählt. Die Wirtschaft im Reich der Mitte hat sich etwas abgekühlt, die Differenz zwischen aktuellem – künstlichem – Kurs und realem Kurs des Yuan (den niemand kennt) dürfte relativ klein sein, so dass niemand mit einer radikalen Aufwertung rechnet. Eine solche wäre schlecht für China und dürfte auch dem Rest der Welt keine sonderliche Freude bereiten. Die aktuelle chinesische Führung bleibt also konsistent in ihrer Politik: eine Öffnung nach außen, Schritt für Schritt, so vorsichtig wie nur irgend möglich.