Russell Crowe versteigert „seine Ehe“

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Von unserer Korrespondentin Barbara Barkhausen

Der Filmstar versteigert über 200 Gegenstände aus der Ehe mit Ex-Frau Danielle Spencer. Die Auktion bei Sotheby’s in Sydney nennt er süffisant „Die Kunst der Scheidung“. Uhren, Kostüme und Gitarren könnten über drei Millionen Dollar bringen.

Russell Crowes Scheidung läuft relativ friedlich ab – das schon einmal vorweg. Erst vor wenigen Tagen wurde der Hollywoodstar bei einer Sportveranstaltung von einem seiner Söhne zusammen mit seiner Ex-Frau Danielle Spencer gesichtet.

Ein „Schlag“ ins Gesicht seiner Exfrau soll die Versteigerung also wohl nicht sein. Eher will sich der Schauspieler von Ballast befreien, so scheint es zumindest. Ob er den Erlös mit seiner Frau teilt, ist jedoch nicht bekannt. Er wolle „Platz für die Zukunft schaffen“, sagte er australischen Medien. Als Antwort auf eine Radiosendung, die sich ein wenig über die Auktion mokierte, twitterte er: „Ich denke, es ist ziemlich klar, dass da eine Menge Humor hinter dem Ganzen steckt.“

Scheidungsauktion als Therapie

In einem eigenen Radiointerview gab der in Neuseeland geborene Schauspieler, der für seine Rollen in „Gladiator“, „Robin Hood“ oder „Master and Commander“ weltberühmt wurde, zwar zu, dass der Prozess der Scheidung, egal wie positiv man auch sei, immer eine Menge zum Nachdenken ans Tageslicht bringe.

Die Auktion beschrieb er dabei aber eher als eine therapeutische Erfahrung. „Ich habe mich umgeschaut und mir gesagt: ‚Wie kann ich das feiern? Wie kann ich das von einer anderen Perspektive sehen und tatsächlich etwas Freude daraus ziehen und nicht nur Traurigkeit?“
Und da sei ihm die Idee mit der Auktion gekommen. Er habe zu dem Zeitpunkt mit dem australischen Künstler Ben Quilty im Flugzeug gesessen und ein paar Wodkas getrunken.

„Gladiator“-Streitwagen im Wohnzimmer?

Insgesamt versteigert der Star 227 Gegenstände. Neben Uhren, Gemälden, Sportandenken und Gitarren gehören dazu Erinnerungsstücke, die er aus den Sets seiner berühmtesten Filme wie „Gladiator“, „Cinderella Man“, „L.A. Confidential“, „Robin Hood“ und „Master and Commander“ aufbewahrte. Darunter sind ein Streitwagen aus „Gladiator“, der für 5.000 bis 10.000 Dollar veranschlagt ist, eine Geige aus „Master and Commander“, die zwischen 110.000 und 140.000 Dollar einbringen soll und eine Tunica aus „Robin Hood“, die zwischen 15.000 und 25.000 Dollar wert sein soll. Verkauft sich die gesamte Sammlung, könnte dies dem Schauspieler rund 3,6 Millionen australische Dollar (2,2 Millionen Euro) einbringen.

Vor allem die Uhren, die zum Verkauf stehen, erzählen oft eine recht persönliche Geschichte des Schauspielers. Wie viel jede einzelne ihm bedeutet, machte er in einem Artikel für die „Financial Times“ deutlich, in dem er über seine Vacheron-Constantin-Uhr schrieb: „Ich glaube, ich habe sie in London gekauft, aber ich trug sie vor Gericht in New York, als ich 2005 ein bisschen Ärger hatte.“

Damals plädierte der Schauspieler schuldig, einen Hotelangestellten angegriffen zu haben. „Sie muss eine Art Vertrauensbooster gewesen sein oder hatte eine Art, mich einfach zu entspannen, aber ich trug diese Uhr damals an diesem Tag und ich glaube nicht, dass ich sie seitdem getragen habe.“ Es sei eine schöne Uhr, elegant am Handgelenk.

Auflösung einer „höchst persönlichen“ Sammlung

Die gesamte Sammlung kann ab Mitte der kommenden Woche in Sydney begutachtet werden. „Mit dem Verkauf wird eine höchst persönliche Sammlung aufgelöst, die Crowe über viele Jahre zusammengetragen hat, einschließlich jener, die er mit seiner früheren Frau Danielle Spencer geteilt hat“, heißt es auf der Webseite des Auktionshauses. „Die Russell-Crowe-Kollektion umfasst wichtige Gemälde von Australiens bedeutendsten historischen, modernen und zeitgenössischen Künstlern, Möbel, Erinnerungsstücke aus Filmen, Musikinstrumente, Uhren und Sportandenken.“

Die Auktion selbst wird am 7. April von Sotheby’s in Crowes Wohnort Sydney abgehalten – also auch an Russell Crowes 54. Geburtstag und an seinem Hochzeitstag.