Hunderte Spitzenköche geben Bocuse letztes Geleit

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Wo liegt Lyon? In der Nähe von Paul Bocuse. Das ist nur eines der Bonmots, die es über den vergangenen Samstag verstorbenen Spitzenkoch gibt. Am Freitag war nun die offizielle Trauerfeier.

Bewegender Abschied von Frankreichs Gastronomie-„Papst“ Paul Bocuse: Hunderte Spitzenköche aus aller Welt haben ihrem Idol am Freitag in der Kathedrale Saint-Jean in Lyon das letzte Geleit gegeben.

In der Nähe der ostfranzösischen Stadt leitete Bocuse bis zuletzt sein Drei-Sterne-Restaurant. Er war am Samstag im Alter von 91 Jahren verstorben. Zu der Zeremonie hatte sich das Who is Who der französischen Gastronomie versammelt, darunter die Spitzenköche Alain Ducasse und Joël Robuchon.

„Der Geist von Bocuse lebt weiter“

In weiße Westen gekleidete Köche trugen Bocuses Sarg in die Kirche. „Der Geist von Bocuse lebt weiter“, sagte einer der Trauerredner. Der Starkoch sei „unsterblich“ und werde nun zu einem „himmlischen Festmahl“ erwartet. Vor der Kirche verfolgten hunderte Menschen die Zeremonie trotz des Regens auf Großleinwänden.

Die französische Regierung war bei der Trauerfeier durch Innenminister Gérard Collomb vertreten, den früheren Bürgermeister von Lyon. Der Verband der Spitzenköche der Stadt hatte eine nationale Trauerfeier mit Präsident Emmanuel Macron gefordert. Sein Sohn Jérôme Bocuse lehnte dies jedoch ab: Sein Vater habe „keine Huldigung, keine Zeremonie, keine Blumen und keinen Kranz“ gewollt, sagte er in einem Interview.

Bocuse soll im Familiengrab auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Collonges-au-Mont-d’Or nördlich von Lyon beigesetzt werden. Dazu wurden rund 200 Menschen erwartet. In seinem Heimatort betrieb Bocuse auch sein Restaurant „L’Auberge du Pont de Collonges“. Es hat im Gastronomie-Führer Michelin schon seit Jahrzehnten drei Sterne und hält damit einen Rekord.